Erinnerungen?

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annabell Avatar

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Vor 20 Jahren verschwand bei einer Wanderung mit ihren Freunding die Abiturientin Maja spurlos. Ihr damaliger Freund Arno Seitz hat seit jeher seine traumatischen Erinnerungen an das Erlebnis verdrängt. Heute ist er Dozent an einer Berliner Uni. Irgendjemand der sich nicht zu erkennen geben will, zwingt Arno dazu sich seinen Erinnerungen zu stellen. Das Abituriententreffen in der ehemaligen Heimat kommt dazu recht gelegen. Die Freunde von damals beschließen die Wanderung nochmal zu machen. Bei Arno kommt dadurch längst Vergessenes wieder hoch - Bilder & Gefühle. Er hat Maja zulezt gesehen, doch was ist dann geschehen?

Obwohl die Handlung wirklich sehr gut konstruiert ist, habe ich auch trotz des flüssigen Schreibstils am Anfang etwas gebraucht um in die Handlung hinein zu finden. Der Anfang war zwar recht träge und man wusste noch nicht so genau wo das hinführen wird, doch man befand sich dann doch recht schnell in einem perfides Psychospiel. Es war so gut verstrickt, dass man nicht unterscheiden konnte, welche Erinnerungen nicht doch trügsam sein könnten. Verschiedene Wendungen führen den Leser immer wieder auf den Holzweg.

Erzählt wird aus der ICH-Perspektive von Arno. So bekommt man dadurch einen noch besseren Einblick in Arnos Erinnerungen und in seine Ängste und Gefühle. Beim Lesen fragt man sich immer wieder, ob seine Erinnerungen wohl wahr sind. Manche möchte man auch gar nicht wahrhaben, man zweifelt ob es wirklich so gewesen sein könnte.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit wenig Tempo, aber dennoch Spannung pur, denn man will wissen wer oder was hinter Majas spurlosen Verschwinden steckt. Eine Spannung, die sich allmählich entwickelt und am Ende ganz schnell zuschlägt. Toll erzählt und konstruiert, daher eine klare Leseempfehlung.