Gelungenes Spiel mit Erinnerungen

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Das leuchtende Cover vom Einband zieht direkt an und hat mich sehr neugierig gemacht.

Max Reiter erzählt als Arno in der Ich-Form die Handlung, was eine sehr gute Wahl bei diesem Thema ist.

Ihm wird am Anfang ein Handy mit einer SMS-Botschaft: "Erinnere Dich" zugestellt. Fast gleichzeitig erfolgt die Einladung zum Klassentreffen nach zwanzig Jahren.
Beides bringt Arno, den Literaturdozenten, auf den Plan, wie man so sagt. Besser, es beginnt ein Alptraum für ihn, welcher in wieder und wieder mit dem Verschwinden von Maja, seiner Freundin konfrontiert.
Sie ist vor zwanzig Jahren bei einer Schulwanderung spurlos verschwunden. Arno war Hauptverdächtiger, das Verschwinden konnte aber nie aufgeklärt werden.

Das Handy entwickelt sich zum Stalker und manipuliert sein ganzes Denken und Handeln.
Er fährt zum Klassentreffen und damit in seine eigene Vergangenheit, unternimmt noch mal mit Schulfreunden die verhängnisvolle Wanderung.
Immer wieder der Gedanke:" Was ist damals geschehen, was habe ich getan oder nicht getan?"
Die Ich- Form ist dabei gut gewählt, weil man tief mit Arno in seine Emotionen eintaucht.

Die Spannung ist gut, leider sind mache Textpassagen etwas langatmig, aber es überwiegt doch der Lesegenuss.

Das Ende ist verblüffend, ganz passend für einen Psychothriller.
Schuld oder nicht Schuld, die Vergangenheit deckt nichts endgültig zu.