Wie zuverlässig sind Erinnerungen?

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missgowest Avatar

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Arno Seitz hat sich sein Leben als Dozent in Berlin gut eingerichtet. Das spurlose Verschwinden seiner damaligen Freundin Maja auf einer Wanderung vor 20 Jahren spielt für ihn keine große Rolle mehr. Das ändert sich jäh, als Arno zum Abiturtreffen eingeladen wird. Zusammen mit seinen Schulfreunden Lukas und Ulrike stimmt er zu, die Wanderung von damals im Gedenken an Maja zu wiederholen. Stück für Stück erinnert sich Arno immer mehr, welche Erlebnisse er zusammen mit Maja hatte. Doch kann er seinen Erinnerungen trauen?

Schon allein das Cover mit den invertierten Farben und der Titel „Erinnere dich!“ weisen darauf hin, dass vielleicht mehr hinter den vermeintlichen Erinnerungen steckt. Ich habe den leisen Thriller von Max Reiter in kurzer Zeit verschlungen und konnte ihn gerade am Schluss kaum aus der Hand legen. Die Erzählweise aus Arnos Sicht, seine Gedankenwelt, seine Erinnerungsfetzen, seine Vermutungen, was damals wirklich geschah, haben meine Aufmerksamkeit nicht nur gehalten, sondern regelrecht eingefordert. In wieweit kann man sich auf seine Erinnerungen verlassen? Wie anfällig ist jeder in Bezug auf Manipulation?

Von mir gibt es wohlverdiente 5 von 5 Klassentreffen und eine Empfehlung für jeden, der leise Thriller zu schätzen weiß.