Der leuchtende Pfad

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mammutkeks Avatar

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Wieder einmal ein Krimi so richtig nach meinem Geschmack: Mit politisch-historischem Hintergrund, Verflechtungen, die in die Gegenwart hineinspielen und sympathischen Figuren. Da ist nicht zuletzt Giorgio DeLange zu nennen, Polizist in Frankfurt, der durch einen polizeiinternen Austausch für ein paar Tage in Peru gelandet ist, wo er viel über die dortige Geschichte erfährt.

Hat doch die Reiseführerin einen mehr als morbiden Humor, wenn sie von den Gräueltaten der Inkas erzählt, der Fahrer des Reisebusses mehr als Glück, wenn er die engen, gewundenen Hochstraßen in den Anden ohne Unfall übersteht. Da hilft den deutschen Austauschpolizisten nur das Nationalgetränk Pisco.

DeLange ist jedoch auf einem ganz eigenen Weg unterwegs - und will etwas über die Geschichte eines berühmten Frankfurter Politikers und Beraters erfahren, der viele Jahre zuvor eine Grundschule in Peru geleitet hat - die wohl die Keimzelle der Terroristengruppe des Leuchtenden Pfads gewesen ist. Doch welche Rolle spielte Neumann-von Braun?

Wieder zurück in Frankfurt darf DeLange seine großgewachsene Freundin, die Staatsanwältin Karen Stark, auf einen Ball begleiten. Auf dem er dann - leicht benebelt vom Champagner - auf Neumann-von Braun trifft.

Noch ist in der unterhaltsamen kurzen Leseprobe von Anne Chaplet vieles nur angedeutet. Doch die Schreibweise der Literaturwissenschaftlerin macht es äußerst angenehm, das Buch zu lesen. Die Spannung entwickelt sich bereits auf den ersten Seiten - und wird sicher, so die Erfahrung mit früheren Krimis von Chaplet, bis zum Ende hochgehalten. Dazu die mehr als angedeutete Verflechtung mit der peruanischen Geschichte - so interessant, dass ich es unbedingt lesen werde.