Der leuchtende Pfad

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nilly Avatar

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Peru - Kommissar Giorgio DeLange und seine Kollegen sind durch eine Weiterbildung im Land unterwegs. DeLange hat aber auch noch etwas anderes im Sinn. Er hat herausgefunden, dass Dr. Neumann-von Braun in seiner Jugend in dem peruanischen Örtchen Ayla lebte. Zu der Zeit wurde die Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ gegründet und hatte ihren blutigen Höhepunkt. Was hat Neumann damit zu tun? In Deutschland versucht DeLange schon seit Ewigkeiten Neumann hinter Gitter zu bringen. Das Örtchen Ayla allerdings besteht nur noch aus Ruinen…

Wieder in Deutschland / Frankfurt - Bei einer Gala trifft DeLange unbeabsichtigt auf seinen Widersacher. Er hätte nicht gedacht, dass er durch seine unbedachte Stichelei verprügelt und bedroht wird. Auch seine geplante Beförderung fällt ins Wasser. Sogar Drogen werden ihm untergeschoben. Das schlimmste ist für ihn allerdings, dass seine Kinder in Gefahr sind! DeLange überlegt nicht lange und steuert den Gegenangriff an. Er recherchiert in Peru.

In dem kleinen und sehr ruhigen Dorf Klein-Roda geschieht ein Mord. Hängt das alles mit der alten Hippie-Geschichte zusammen? Der Fall aus den 60er Jahren ist immer noch nicht geklärt. Eins ist sicher - die freundlichen Dorfbewohner hüten ein Geheimnis!

Der Kriminalroman „Erleuchtung“ besteht aus mehreren Erzählsträngen. Zum einen bekommt der Leser einen zugleich erschreckenden aber auch interessanten Einblick nach Peru. Die Armut und die damit zusammenhängende Kriminalität führen dem Leser die ärmlichen Zustände direkt vor Augen. Die Autorin Anne Chaplet macht durch ihre flüssige und leichte Schreibweise die Landschaft lebendig.

Der Ort Klein-Roda ist ein typisch ländliches und altmodisches Dorf. Jeder kennt jeden und Fremde sind eigentlich nicht gern gesehen. Vergangenheit und Unschönes wird einfach totgeschwiegen und ist somit nicht passiert.

Der Leser erhält einen intensiven Einblick in das Frankfurter Leben DeLanges. Der Witwer versucht sein Bestes, seinen Kindern gerecht zu werden. Selbst sein eigenes (Liebes-)Leben stellt er komplett hinten an.

Die Autorin springt von Ort zu Ort. Der Aufbau der Spannung ist ihr damit fantastisch geglückt! Besonders gefallen haben mir die Passagen, als Flo (DeLangs Tochter) in einem Tagebuchstil schreibt und sich langsam die Information verdichten. Die facettenreichen Charaktere haben Tiefe und nehmen schnell Gestalt an. Ich habe gesehen, dass es ein Vorgängerbuch gibt. Dies ist absolut nicht störend für die Geschichte. Allerdings möchte ich dieses jetzt auch unbedingt lesen! Einen Stern Abzug muss ich geben: das Ende und die Auflösung geschieht Knall auf Fall. Etwas mehr Ruhe und Substanz hätten nicht geschadet. Dennoch ist dieser Krimi mit seinen interessanten und andersartigen Themen absolut zu empfehlen.