Smalltalk-Klimawandelfakten

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Mark Maslin gehört sicher zu den führenden Wissenschaftlern, die sich mit dem Klimawandel befassen. In „Erste Hilfe für die Erde“ stellt er Faktenwissen zum Thema zusammen.

Maslin fackelt nicht lange und kommt nach einer kurzen Einleitung gleich zum Punkt. Entsprechend gliedert sich das Buch in recht kurze Kapitel, in denen er zunächst die Fakten und Zahlen zur Geschichte unseres Planeten, des Menschen und des Zustands unserer Welt vorstellt. Es schließen sich an Kapitel zur Taxonomie des Leugnens (hier geht es um Fake News), Zukunft – Albtraum oder Ökotopie, zur Macht des Einzelnen bzw. der positiven Macht der Unternehmen, Staatlichen Lösungen (Welche Regulierungen, Steuern, Subventionen und Anreizen können Gesellschaften nachhaltiger machen) und schließlich „Retten wir unseren Planeten und uns selbst“ (Was müssen wir bis 2050 tun, um das Ruder noch rumreißen zu können). Abgerundet wird das durch ein Nachwort, Quellen, zusätzliche Informationen und Literaturangaben – ein Index macht das Buch zum Nachschlagewerk.

Was man wissen sollte, wenn man sich mit dem Gedanken trägt, das Buch zu lesen, ist, dass es sich dabei nicht um Fließtext im engeren (oder auch weiteren) Sinne handelt. Viele der Informationen folgen dem Muster „37 % deiner DNA stammen von uralten Bakterien“, besonders kernige Aussagen auch mal im Layout hervorgehoben. Das macht das Buch zu einer guten Quelle, um in Gesprächen schnell mal mit (interessanten und verblüffenden) Fakten aufmerken zu lassen, eine „normale Lektüre“ ist eher schwierig. In Summe kann man das Buch wohl am besten als Faktensammlung beschreiben – die Aussagen sind kurz, knackig, lassen sich nachprüfen (auch wenn mancher das nicht wollen wird). Vielleicht ist das für kurze Social-Media-Post-Gewöhnte gut geeignet. Weil vieles so erstaunlich ist, kann Maslin seine Leser damit vielleicht zum Umdenken bewegen – ob es allerdings als Kraut gegen echte Klimawandelleugner taugt, bleibt dahingestellt. Es gibt aber allemal Anregungen für jeden einzelnen und Gesprächsstoff für alle, denen angesichts der Dürre, Waldbrände, Überschwemmungen usw. angst und bange wird. Für mich war das Format nicht das geeignete, aber ich kann mir vorstellen, dass es das für viele andere ist, daher gibt es 3 Sterne für ein Buch, bei dem jeder selbst entscheiden muss, ob die Lektüre „passt“.