Herrlich altmodischer Krimi

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rebekka Avatar

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Waren das noch Zeiten! Ein Detektiv, der nur hinter dem Schreibtisch sitzt, seinen Adlatus die Laufarbeit machen lässt und dann durch reine Deduktion die kniffligsten Fälle löst - das ist so herrlich altmodisch, wie man es sich heute kaum noch vorstellen kann. Mitte des vergangenen Jahrhunderts haben viele Menschen dies- und jenseits das Atlantiks die Abenteuer von Nero Wolfe verschlungen und Rex Stout war ein Autor von Weltruf. Dass der Verlag Klett-Cotta seine Krimis jetzt neu herausgibt, ist mit Sicherheit ein Wagnis. Denn es ist nicht abzusehen, wie die heutigen Leser, die an blutige Serienmorde, an vom Täter bedrohte Ermittler und nervenzerreißende Psycho-Schocker gewöhnt sind, solch harmlose Kriminalfälle aufnehmen. Ermittlungen ohne Handy, ohne PC und ohne Verfolgungsjagden – will das überhaupt noch jemand lesen?
Im Fall „Es klingelte an der Tür“ wird eine reiche Witwe, die ein Enthüllungsbuch über die Machenschaften des FBI an viele Politik-und Wirtschaftsvertreter geschickt hat, von irgend jemandem beschattet. Nero Wolfe soll dafür sorgen, dass das aufhört. Ich war begeisterte Leserin der Rex-Stout-Krimis, kann mich an diesen Fall aus dem Jahr 1965 aber nicht mehr erinnern und wüsste gern, wie er ausgeht.