Judith ist fast 50 und seit 20 Jahren mit einem Zahnarzt verheiratet. Von der großen Liebe kann nicht die Rede sein - die Heirat war für Judith eher eine Notlösung. Nun, da die Kinder aus dem Haus sind, merkt sie, wie leer ihr Leben eigentlich ist. Anlässlich der Beerdigung ihrer Mutter kehrt sie erstmals in die alte Heimat zurück, die sie vor 20 Jahren nach einem Sommer voll Liebe, Betrug, Schuld und Trauer fluchtartig verlassen hat. Judith erlebt aber nicht nur einen Verlust, sondern findet ihre Jugendfreundin Anne wieder. Diese braucht sie mehr denn je, denn Anne hat Krebs und muss sich einer Chemotherapie unterziehen. Mit Anne an ihrer Seite beschließt Judith, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Wenn Judith von ihrem Leben als Hausfrau und Mutter, von zerplatzten Jugendträumen oder vom Älterwerden erzählt, ist das amüsant, sehr sogar. Wenn sie es aber immer zu und ausführlich tut, wirkt das schnell ermüdend und ja sogar störend. Muss die eigentliche Handlung nämlich hinten anstehen! Man möchte aber nur zu gern wissen, wie es mit Anne weitergeht oder was in jenem verhängnisvollen Sommer vor 20 Jahren passiert ist. Statt dessen muss man sich seitenweise Judiths Monologe über ihren Gemütszustand anhören! Wird Frau von Kürthy nach Seiten bezahlt? Es scheint so! Sie hätte sich an ihren Titel halten sollen: "Es wird Zeit" die Geschichte zu erzählen. Diese ist nämlich super - witzig, humorvoll, traurig, spannend, mit überraschenden Wendungen! Ein paar Seiten weniger und es wäre ein super Roman!