Es wird dringend Zeit für Judith

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elkamake Avatar

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Ich kenne Ildiko von Kürthy von ihren Romanen „Mondscheintarif“, „Freizeichen“, „Blaue Wunder“ und „Sternschanze“. Diese Bücher haben eine Leichtigkeit die mir sehr gut gefallen. Dieses Buch ist etwas ganz anderes. Mich haben aber einige Punkte etwas irritiert. Zum Beispiel dass Judith, die Hauptperson, die Urne ihrer kürzlich verstorbenen Mutter bei sich hat. Soweit ich weiß geht das hier in Deutschland gar nicht. Die werden doch in Deutschland nur von Bestattungsinstitut zu Bestattungsinstitut übergeben. Bei uns herrscht dokumentierte Beerdigungspflicht, egal ob am Friedhof oder per Seebestattung. Diese zu umgehen ist für uns deutsche denke ich etwas schwierig. Also durch Deutschland mit einer mit der Asche der Mutter gefüllten Urne halte ich für ziemlich unrealistisch. Auch wenn das für unser Land mal ein schöner Gedanke wäre. Nicht mit der Asche der Mutter spazieren zu fahren sondern selbst entscheiden zu dürfen was mit der Asche von geliebten verstorbenen Menschen passiert. Aber das ist natürlich ein anderes Thema. Ich konnte nicht so viel lachen wie n den anderen Büchern, es ging um ein nicht bzw. falsch gelebtes Leben, um Krankheit, um alte Streitigkeiten, verlorengegangene Freundschaften. Vielleicht habe ich mir in dem Buch zu sehr auf die negativen Aspekte konzentriert, denn ich hatte immer wieder den Gedanken dass Judith schon lange ihr Leben hätte ändern sollen. Bei Judith ist es definitiv Zeit sich Gedanken über ihr Leben zu machen.