Abseits der Heldengeschichten

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la_sagne Avatar

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Den Autor kenne ich von seinen Sachüchern und war gespannt, wie er sich als Romanautor macht. Er nimmt Leser*innen mit zum Juli 1346, als englische Soldaten an der Normandieküste landen, um die Ansprüche Eduards III auf französisches Land durchzusetzen.
Hauptpersonen sind eine Gruppe von 10 Söldnern, den Essex Dogs, unter dem Kommando von Loveday. Sie hoffen auf reiche Beute und riskieren tagtäglich für die Kameraden.

Dan Jones zeigt, wie der Krieg abseits von Heldengeschichten großer Männer geführt wird. Er erzählt zwar auch von mehr oder weniger heldenhaften Kämpfen, aber auch von zermürbender Warterei, Ungeziefer, der Trauer um gefallene Kameraden, Drogensucht und Konflikte mit Vorgesetzten.

Es ist nicht durchgehend spannend, aber man bekommt einen sehr viel autentischeren Einblick in das Leben einfacher Soldaten der Zeit als in vielen anderen historischen Romanen.
So ganz aus seiner Haut kann der Autor nicht, er kann es sich nicht verkneifen ab und an eher Informationen zu vermitteln als die Geschichte voranzutreiben. Das Ende hat mich auch nicht vollends überzeugt. Für meinen Geschmack blieb zu viel offen. Es wäre durchaus noch jede Menge Stoff für ein weiteres Buch vorhanden.
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch für jene, die sich dafür interessieren, was im Krieg abseits der Geschichte großer Schlachten und Kriegsherren passiert sein könnte.