Fakten und Fiktion

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tigercat666 Avatar

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Im Jahr 1346 zog König Edward III. von England in den Krieg gegen König Philipp VI. von Frankreich. Edward III. beanspruchte den französischen Thron für sich. Als Vorhut sicherten Söldner die Flotte des Königs, darunter auch die:

Essex Dogs

In seinem ersten Roman »Essex Dogs« beleuchtet der Historiker und Journalist Dan Jones den Hundertjährigen Krieg aus der Perspektive der einfachen Männer, die die Schlachten für ihren König schlugen. Diese Männer waren Söldner und bereit, für jeden zu kämpfen, der sie bezahlte. Die Essex Dogs stehen im Mittelpunkt der Handlung. Angeführt von Loveday (FitzTalbot) kämpfen zehn Männer um ihr Überleben in der entscheidenden Schlacht. Loveday hat ihnen versprochen, dass sie alle mit reicher Beute nach Hause zurückkehren werden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass er dieses Versprechen halten kann. Ich erspare euch die Kurzbeschreibungen der Truppe bestehend aus Loveday FitzTalbot und seinen 9 Kameraden, Father, Millstone, Scotsman, Pismire, Romford, Tebbe und Thorp und den zwei Brüdern und Bogenschützen aus Wales, die könnt ihr im Klappentext nachlesen.

Jones beschönigt nichts, seine Protagonisten sind keine Helden in strahlender Rüstung, sie bluten, sie schwitzen, sie stinken, sie sind Mörder und Diebe, aber sie sind auch eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich wortlos verstehen und füreinander einstehen. Viele historische Romane, die ich bisher gelesen habe, handeln von Adligen, sie sind oft die Hauptcharaktere. Jones rückt sie eher an den Rand des Geschehens, natürlich erfahren wir auch etwas über sie, manches historisch belegt, anderes reine Fantasie des Autors. Doch scheint alles so real als wäre er dabei gewesen und hätte sich sein Wissen nicht nur aus Büchern aneignen müssen. Jedes Kapitel ist mit einem Zitat aus historischen Quellen überschrieben, eine Karte zu Beginn des Buchs zeigt den Weg der englischen Truppen. Sechseinhalb Wochen zogen 15000 Mann von der Normandie bis nach Crécy, ein Weg, der getränkt mit dem Blut der Menschen, die während dieses Marsches in den Kämpfen oder den nachfolgenden Plünderungen starben.

Dan Jones hat schon einige Sachbücher geschrieben. Essex Dogs ist sein erster Roman und ich bin begeistert von seinem eher ruhigem Schreibstil, mit dem er es trotzdem, schafft, die, Spannung von Anfang an hochzuhalten. Hier muss auf jeden Fall auch der Übersetzerin Heike Schlatterer und dem Übersetzer Wolfram Ströhle gedankt werden.

Ich vergebe für »Essex Dogs« eine absolute Leseempfehlung und da diese Geschichte als Trilogie angelegt ist, freue ich mich schon auf den nächsten Band.