Historisch exquisit, als Roman eher eintönig

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mariederkrehm Avatar

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Dan Jones präsentiert uns einen Ausschnitt aus dem sogenannten Hundertjährigen anglo-französischen Krieg, in dem die englischen Könige ihre Ansprüche auf den französischen Thron gewaltsam durchsetzen wollten. Der Historiker beschreibt die Landung des Heers Edwards III 1346 in der Normandie durch die Brille einer zehnköpfigen Söldnertruppe und arbeitet sich etappenweise vor bis zur Schlacht von Crécy.

Von Ort zu Ort zieht der englische Trupp - Mörder, Diebe, Brandstifter, die den Krieg als Beruf betreiben. So ungeklärt, wie die rechtmäßige Regentschaft damals noch war, so unterschiedlich liegen die Interessen der Beteiligten. Den Kämpfern geht es um den Rausch und die Beute. Dem König und seinem Sohn um das Prestige und ihren Platz in den Geschichtsbüchern.

Hilfreich ist die Karte, die vor Beginn der Geschichte abgebildet ist, und auf der man den Fortschritt des englischen Heers nachvollziehen kann. Die Geschichte endet in Crécy, wo es Edward gelingt, einen historischen Sieg einzufahren.

Wer sein Geschichtswissen mit lebhaften Bildern und Episoden, die sich genau so hätten abspielen können, unterfüttern möchte, für den ist das Buch ein wahrer Schatz. Allen, die einen spannenden Abenteuerroman mit dramatischen Wendepunkten erwarten, sei dieses Buch nicht empfohlen. Dafür bleibt der Historiker Dan Jones zu sehr bei den Fakten. Zu eintönig sind die Episoden, zu sehr gleicht ein Angriff dem anderen, zu blass bleiben die Handelnden. Und selbst die zehn „Essex Dogs“, die mit der Zeit arg dezimiert werden, bieten uns als Romanfiguren wenig Abwechslung.