Leider noch nicht "Championsleague"

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treat2402 Avatar

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Über den 100-jährigen Krieg zwischen den Königreichen England und Frankreich in der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde natürlich schon allerhand geschrieben. Hier tummeln sich auch große Namen wie Bernard Cornwell oder Rebecca Gable. In diese Riege hat sich auch der vor allem für seine Sachbücher bekannte Autor Dan Jones einreihen wollen.

Einreihen wollen deshalb, da die "Essex Dogs" von Dan Jones meines Erachtens noch nicht an die Werke von wie z.B. Rebecca Gable heranreichen.
Dan Jones erzählt die Geschichte zwar erfrischend "neu" aus der Perspektive von einfachen Soldaten bzw. Söldnern und nicht wie sonst fast immer üblich aus der Riege der Großen und Mächtigen.
Leider schafft er es jedoch für mich nicht, dass sich das Gefühl und die Atmosphäre einstellt, die ich sonst von historischen Romanen gewohnt bin.
Wenn man sich dann einmal auf die Werke der Großen eingelassen hat kann man an einem Wochenende gut einmal ein 1000-Seiten-Monster "Wegschmökern".
Dieses Gefühl, dass die Geschichte einen Sog entwickelt, dass man mit den Charakteren mitfühlt und -fiebert, hat mir leider total gefehlt.

Wer historische Romane liest und liebt, ist es sicherlich gewohnt mit vielen Protagonisten - historischen wie fiktionalen - umzugehen und zu jonglieren. Bei Dan Jones, kamen jedoch allein die zehn Essex Dogs viel zu oberflächlich und flach rüber, als dass sich hier eine Verbindung herstellen ließe.

Leider war ich von den "Essex Dogs" enttäuscht, auch wenn das Buch immer mal wieder Szenen hatte, wo ich das Mittelalter gefühlt habe. Ich hoffe, dass der Autor vielleicht im zweiten Band etwas mehr ins Detail geht und dafür auch gerne 100 Seiten mehr abgibt.
Fürs Gefühl und den Sog wäre es wichtig.