Alleinerziehend - und das ist gut so

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Katja Zimmermann erzählt, wie sie ihr Zwillingspärchen ganz allein aufgezogen hat nachdem der Vater sie wenige Wochen nach der Geburt verlassen hat. Es zieht sich zwar durch das ganze Buch, dass sie im Unterbewußtsein mit ihrer Stellung als alleinerziehende Mutter unzufrieden ist. Ihr Wunschtraum ist eine Rama-Familie. Aber die große Liebe zu ihren Kindern, die Dankbarkeit für das Geschenk gesunder Kinder und die Freude an ihnen dominieren immer. Und da dies ja auch für Mütter in geregelten Partnerschaften zutrifft, ist dieses Buch für alle Eltern lesenswert.
Es spendet Trost, amüsiert, ist vielleicht manchmal Leitfaden, aber es will kein Ratgeber sein - und gerade das macht das Buch so angenehm.
In kurzen Kapiteln erzählt Katja von Erlebnissen mit ihren beiden, schildert ihre Entwicklung vom hilfsbedürftigen Säugling bis zum maulfaulen Tween. Und sie läßt auch andere Alleinerziehende von ihren Erlebnissen und Erfahrungen sprechen.
Ihr Erzählstil ist erfrischend, humorvoll und voller Lebensweisheit. Es ist für sie praktisch nicht durchführbar, eine "Helikoptermutter" zu sein, sie sagt ganz klar: nur wenn es der Mutter gut geht, geht es auch den Kindern gut und sie nimmt gern Hilfe an und ist Verfechterin eines pragmatischen Erziehungsstils. Katja weiß, sie kann nie eine perfekte Mutter sein, wozu sich also damit quälen?
Ein bemerkenswertes Buch, nicht nur für Alleinerziehende sondern für alle Eltern und auch Großeltern, es sagt uns: wenn Kinder genügend Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, kann eigentlich gar nichts schief gehen.