So kann man sich täuschen...

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meeries Avatar

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... ja wirklich!

Die Leseprobe fand ich sehr kurzweilig und hab mich sehr darüber gefreut dieses Buch vorab lesen zu dürfen.
Einmal angefangen kam jedoch sehr schnell die Ernüchterung: das Buch ist keinesfalls kurzweilig oder gar lustig wie Titel oder Leseprobe versprachen - im Gegenteil: es ist eine Mischung aus Autobiografie und langweiligem Ratgeber.

Im Prinzip beschreibt die Autorin ihr Leben während der ersten 12 Lebensjahren ihrer Zwillinge, die sie alleinerziehend groß zieht weil der Kindsvater sich bereits in der Schwangerschaft nach Australien abgesetzt hat um dort seine eigene Traumfamilie zu gründen.

Klar kann man sich schöneres vorstellen als alleinerziehend zu sein, jedoch ging mir die Autorin im Laufe des Buches zunehmend auf die Nerven, so dass ich froh war, als ich das Buch ausgelesen hatte.

Sie stellt sich selbst als eine Mischung aus bemitleidenswerter Frau (weil sie ja alleinerziehend ist, nichts dafür kann (ist das wirklich so???) und ihre Kinder den Vater vermissen) und Superwoman (weil sie das alleine mit ihren Kindern ja so toll macht!) dar.
Zwar weißt sie immer wieder auf soziale Mißstände hin derer Alleinerziehende in unserer Gesellschaft ausgeliefert sind jedoch scheint sie selbst - bei allem Beklagen - davon überhaupt nichts zu treffen. Finanziell scheint es der Autorin sehr gut zu gehen, sie scheint gut zu verdienen, der Kindsvater zahlt regelmäßig Unterhalt (was sicher keine Selbstverständlichkeit ist), sie kann sich alle Nase lang Babysitter leisten (die auch immer leicht zu finden sind), beide Großelternpaare scheinen immer verfügbar zu sein, Urlaube sind drin in denen der Babysitter einfach mal kurz mitfliegt, seine Abende verbringt man einfach mit Babyfon und tausend Gleichgesinnten auf der Treppe vor dem Haus, ...

Ich gönne es der Autorin, dass alles in ihrem Leben so toll geklappt hat, aber das ist sicher nicht das normale Abbild einer alleinerziehenden Mutter und somit frage ich mich was sie mit ihrem Buch bezwecken will? Ratschläge geben? Tja, von jemandem, der sicher nicht das typische Leben der Zielgruppe teilt reichlich vermessen! Witzig sein? Tja, Thema verfehlt! Also was nun?

Dieses Buch ist definitiv einzureihen unter: "Dinge, die die Welt nicht braucht!"

Schade eigentlich!