Etta und Otto und Russell und James

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Ein ungewöhnliches Buch mit mysteriösen Motiven und einem langen Titel: Etta und Otto und Russell und James
Die Autoin Emma Hooper ist in Alberta, Kanada aufgewachsen. Es gibt schon bedeutende Kanadaromane, die Autorin schließt an eine Tradition an.
Die Handlung spielt sich über einen langen Zeitraum in Kanada ab. Es beginnt mit der Gegenwart. Die über 80jährige Etta wandert eines Tages Richtung Pazifik. Ihr Mann Otto findet nur einen Brief von ihr. Er macht sich auf der Suche nach ihr.
Die Wanderung wird für die nicht ganz klare Etta strapaziös. Es kommen Wahnvorstellungen, ein sprechender Coyote namens James begleitet sie und ihre Erinnerungen.
Es gibt viele Romane mit zwei zeitlich versetzten Handlungsebenen. Hier finde ich es gut gemacht.
Es gibt bewegende Szenen, zum Beispiel als Russel als 7jähriges Kind sich den damals gleichaltrigen Etta und Otto anschließt. Das Leben der Farmkinder war von Armut gezeichnet, deswegen nahm Ottos Familie Russel wie ein zusätzliches Kind auf. Auch für Otto heißt das Farmleben hauptsächlich harte und viel Arbeit. Die Freundschaft der Figuren zueinander waren bewegend.
Ein guter Debütroman, aber auch noch mit Spielraum nach oben. Manche Motive funktionierten nur halbherzig. Ihre Erzählmethode mit den Briefen hingegen fand ich überzeugend. Man darf also gespannt sein, was die Autorin als nächstes schreiben wird.