Dystopien haben Konjunktur
Die gegenwärtigen Krisen unseres Planeten haben den kulturellen Effekt, dass Dystopien zuhauf verfasst werden. Angesichts der herausragenden Werke der Vergangenheit - es seien nur „1984“ oder „Brave New World“ genannt - und des bahnbrechenden Erfolgs von „Die Mauer“ ein recht gewagtes Unterfangen. Und so springen dann auch die Schwächen dieses Textes erbarmungslos ins Auge: eine gehörige Ladung Technik-Schnickschnack, siehe Holly und Kuppel; ungelenke Versatzstücke bei den weiblichen Stereotypen vergangener Zeiten, wozu Make-Up und das alberne Kleid?; ungenierte Anleihen bei Atwoods „Handmaid“. Was man diesem Roman zubilligen kann: junge Leser werden in unterhaltsamer Form an die unterschiedlichen Denkmodelle herangeführt, die von den Problemen unserer Gegenwart evoziert werden.