Wir sind alle Ritter, und Eve ist unsere Königin

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chrissey22 Avatar

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Der Prolog von Eve of Man (1): Die letzte Frau hat mich sprachlos gemacht. Diese Schilderungen der männlichen Geburten, dieser Prozess, der nach und nach immer weitere Kreise zieht hat mich zutiefst beängstigt!
Allein die Vorstellung, was es bedeutet, wenn nur noch Männer geboren werden: Ich habe mir nicht ein mal Gedanken über diese Eventualität gemacht. Jetzt, wo ich diesen Gedanken in meinem Kopf habe, werde ich ihn so schnell garantiert nicht mehr los.
Für mich war allein der Prolog schon absolut weltklasse! Dieses dystopisch, beklemmende Setting, der Realismus, der aus jedem Wort heraustroff. Mich hatte die Idee der Geschichte schon ab da gefangen.
Aber dann kam das erste Kapitel aus Eve's Sicht und mir stockte erneut der Atem. Aber nicht wegen dem Mädchen, dass eingeschlossen in einem Turm (ich musste irgendwie an Rapunzel denken), sitzt und sich fragt, wie die Welt dort draußen wohl so ist, sondern wegen ihrer "Freundin" - Holly.
Einer "Projektion"(?), einer Erfindung, die ihr vorgaukeln soll, sie wäre echt.
Gespielt, gelenkt und bedient von drei Männern, die mit dem Leben, den Gedanken und Gefühlen dieses Mädchen spielen, als sei es ihr Job (was es ja anscheinend auch ist).
Dieser Gedanke hat mich zutiefst schockiert. Ich habe mich sofort gefragt, wie man sich fühlen muss, als einzige, fortpflanzungsfähige Frau auf der Erde dazu verdammt zu sein, sich wie im Mittelalter einer buhlenden Männermeute unterwerfen zu müssen. Aber ich muss auch ehrlich sagen:
Ich habe die Seiten wirklich im Nu verschlungen. Dieses schreckliche Szenario, eine zerstörte Welt, und dann Eve - ein aufgewecktes junges Mädchen, dass ja auch einen kleinen rebellischen Kern in sich zu tragen scheint: All das macht mich furchtbar neugierig auf dieses Buch!

"Es gibt viele wie ihn. Dich gibt es nur einmal."