Miscommunication Trope in Kombination mit Rockstar Romance

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kathis_bookworld Avatar

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Ich habe mich sehr auf das Lesen von „Everything I hate about you“ gefreut, da mir die Thematik gut gefällt und ich ein Fan von Rockstar-Romance bin.
Das Buch lässt sich schnell lesen und der lockere Schreibstil ermöglichen es, gut abzuschalten und zu entspannen. Allerdings ist mir die Handlung etwas zu langsam vorangeschritten und mir hat die Chemie zwischen den Protagonisten gefehlt, sodass sich viele Beschreibungen der Erlebnisse von Tess auf der Tour angefühlt haben, als würde sie davon erzählen und nicht so als würde ich die Interaktionen zwischen ihnen miterleben. Ebenfalls habe ich mir inhaltlich mehr erwartet, da die Tour, Presseauftritte sowie Fans und Paparazzi viel Potential für Konflikte geboten hätten. Jedoch war der Verlauf der Geschichte sehr vorhersehbar (was grundsätzlich nicht negativ ist, da das Rad nicht neu erfunden werden kann, allerdings hätte ich mir dann stattdessen mehr Charaktertiefe und authentische Erlebnisse zum Mitfiebern gewünscht). Generell hatte ich nicht das Gefühl, dass das Liebespaar viel Zeit miteinander verbringt, beziehungsweise miteinander spricht, weswegen ich auch die Emotionen von Tess nur wenig nachvollziehen konnte. Der gesamte Konflikt hätte innerhalb von einer Seite gelöst werden können und ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum Tess überhaupt keine Versuche wagt, ihren Plan, das Notizbuch bei Alexander zu finden und seinen Betrug zu beweisen, durchzuziehen. Sie hat selbst keine Ambitionen gezeigt, Probleme mit Gesprächen zu klären und sobald jemand mit ihr reden möchte, flüchtet sie aus dem Gespräch, wodurch sie als Charakter eher anstrengend wirkt. Auch Lex ist mir nicht sonderlich sympathisch und ich fand seine Erklärung und seine Entschuldigung eher mau, da ich mich so gefragt habe, ob Tess ihm auch verziehen hätte, wenn er nicht super attraktiv gewesen und sie in ihn verliebt gewesen wäre.
Für mich persönlich war das große Finale auch recht ereignislos und man hat das Gefühl, dass es für die Protagonisten nie negative (beziehungsweise überhaupt irgendwelche) Konsequenzen gibt, wenn sie handeln. Gerade am Ende habe ich mich gefragt, warum Alexander das nicht schon viel früher gemacht hat, wenn es deswegen für die Band absolut keine negativen Auswirkungen gibt und es eigentlich nur viel besser wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schreibstil angenehm leicht ist und sich das Buch gut durchlesen lässt, dennoch hätte ich mir von der Handlung und den Charakteren mehr erwartet.