Möge die Macht der Tiere mit uns sein!

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ichgebäre Avatar

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Inhaltsangabe:
Evie ist kein normales Mädchen. Zwar besucht sie ganz normal die letzte Klasse der Grundschule in ihrem englischen Wohnort Lofting, doch sie hat eine ungewöhnliche Fähigkeit: Sie kann mit Tieren sprechen. Sie hört, was die Tiere sagen und wenn sie eine Antwort denkt, verstehen die Tiere Evie.

Einmal hat sie ihrem Papa davon erzählt. Er hat ihr eingetrichtert, dass es gefährlich sei, mit Tieren zu sprechen und sie musste versprechen, es nicht mehr zu tun.

Aber Evie kann die Bitte des Schulkaninchens nicht ignorieren: Es mag nicht eingesperrt sein. Also befreit Evie es. Und als Folge erfährt sie von ihrer Oma die Wahrheit über sich: Auch Evies Mutter und Oma hatten und haben dieselbe Gabe. Andere Menschen haben sie ebenfalls: Unter anderem Mortimer J. Mortimer, der eine giftige Spinne dazu brachte, Evies Mutter im Amazonasregenwald zu töten. Evie muss versprechen, nie mehr mit Tieren zu sprechen, um sich vor Mortimer J Mortimer zu schützen.

Ein Jahr lang hält sie durch. Doch dann entscheidet Evies Großmutter, sie doch zu unterrichten. Evie rettet daraufhin ein Kind vor einer Löwin, fällt bei dem Versuch, mit einer Schnecke zu kommunizieren vor Langsamkeit in Ohnmacht und erfährt von einem Elefanten, dass ihr Freund Ramesh seinen Vater sehr vermisst.

Schließlich kommt es zur Konfrontation mit Mortimer J. Mortimer. Evies Kunst, mit Tieren zu sprechen, ist nun überlebenswichtig. Doch die wahre Gabe ist Evies gutes Herz: Nun kommt jede gute Tat auf sie zurück und Hilfe aus unerwarteten Ecken rettet ihr, ihrem Vater und ihrer Großmutter das Leben.


Warum meine Söhne und ich das Buch so lieben:
Evie ist, jenseits ihrer Gabe, ein ziemlich normales Mädchen. Sie verkracht sich mit ihrer Freundin Leonora; sie schwankt zwischen dem Versprechen an ihren Papa und dem Wunsch, Tieren zu helfen. Sie sehnt sich danach, zu wissen, was mit ihrer Mutter passiert ist. Evie ist sympathisch und ihre Gefühlsregungen werden plausibel erzählt.

Jede einzelne Tierart hat bestimmte Wesenszüge, die sich auch in der Art der Kommunikation widerspiegeln. Hunde "reden" unaufhörlich. Katzen sind wählerischer. Reptilien sind schwierig zu verstehen. Schneckenhirne sind zum Einschlafen langweilig.

Das Buch sprüht vor Fantasie und unterschwelligem Witz, der es auch für mich als Vorlesende sehr angenehm gemacht hat. Und natürlich haben sich meine Söhne gekringelt vor Lachen, als ich die Gedanken eines Hundes vorlas: "Salzig - sauer - neue Pisse - alte Pisse - Kassenpisse."

Evie und die Macht der Tiere ist ein wunderbares Buch, das uns innehalten lässt. Es werden die großen Fragen aufgeworfen: Wie funktioniert ein Miteinander? Wer bestimmt, was richtig ist? Darf man Macht über andere ausüben, nur, weil es möglich ist?

Das gute Ende im Buch täuscht nicht darüber hinweg, dass für uns Menschen viel zu tun bleibt, wenn wir unseren Planeten nicht für immer zu einer lebensfeindlichen Welt verkommen lassen wollen. Es macht aber auch Mut, dass es möglich ist. Und genau solche Bücher brauchen wir.