Ewig dein, aber nicht mein.

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skaramel Avatar

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Als Judith jemand im Einkaufstrubel in die Hacken tritt, denkt sie sich nichts weiter bei. Doch Hannes, der sich mehrfach entschuldigt, bleibt nicht nur eine flüchtige Bekanntschaft. Immer wieder passieren plötzliche Begegnungen und irgendwann kommt das Unvermeidliche: Ein Date. Hannes ist der perfekte Mann für Judith, zumindestens anfangs. Da fühlt sie sich noch, wie eine Frau, mag sich wieder selbst und geniesst die Lust auf weitere Treffen. Doch all das soll bald verschwinden, denn Hannes klammert und weicht nun keine Minute mehr von ihrer Seite. Als Judith jedoch versucht den Kontakt ein wenig zu kürzen, zeigt sich der Traummann von einer ganz anderen Seite: Er redet mit Freunden, mit ihrer Familie - plötzlich ist er überall. Während Judith versucht immer mehr Abstand zu gewinnen, gewinnt Hannes ihre Freunde. Die finden nämlich großartig, während sie langsam Angst bekommt.

Daniel Glattauer hat sich für Ewig Dein diesmal zwar wieder eine Liebesgeschichte ausgesucht, aber im Gegensatz zu Gut gegen Nordwind ist diese eine der anderen Art. Zwar geht es um Liebe, aber von Romantik und Wohlfühlen ist nichts zu lesen. Es geht um Beklemmung, Hinterhalt und dem Gefühl den falschen Menschen kennen gelernt zu haben. Nach einer langen Zeit kam endlich dieser Roman heraus und muss natürlich in die Fußstapfen vorheriger Romane treten. Leider gelingt das Glattauer keinesfalls. Die Erwartungen sind natürlich groß, aber auch mit diesen Abzügen, kann Ewig dein keineswegs wirklich überzeugen.

Wie gewohnt schreibt Glattauer flüßig und so, dass man schnell das Buch lesen kann. Es sind nur 150 Seiten und hat für mich daher auch nur 4 Stunden gedauert, aber trotzdem fehlt das, was Gut gegen Nordwind und Alle sieben Wellen so ausmacht. Es fehlt der Funke, der hinter den anderen Storys steckt. Irgendwie erscheint es, als wollte der Autor einen Mix aus der Romantik der beiden oben genannten Bücher und der Spannung aus Darum machen. Leider verunglückt sein Besuch. So zügig man es auch lesen kann, es wirkt trotzdem langatmig. Das Kennenlernen zwischen Judith und Hannes wird lang gezogen, der Aufbau der Geschichte zieht sich und der erfahrene Leser weiß von Beginn an, dass mit diesem Wunderknaben etwas nicht stimmen kann. Natürlich will man wissen, was genau dahinter steckt. Doch die Hinweise sind zu auffällig verstreut. Für mich kam keine große Überraschung mehr auf, weil nach den Bananen, der Wohnung und Judiths Nachbar für mich schon eigentlich alles klar war.

Ich wünsche mir gerne wieder ein Glattauer, wie Darum oder einen wie Gut gegen Nordwind. Aber diesen wilden Mix möchte ich nicht noch einmal lesen müssen.