Was heißt hier Liebe? Liebe? Bei dem Stichwort schmelzen die einen dahin, die anderen weisen Liebesgeschichten von sich. Doch halt! Der Roman, um den es hier geht, „Ewig Dein“ von Daniel Glattauer, ist keine Liebesgeschichte im klassischen Sinn. Glattauer hat mit „Gut gegen Nordwind“ schon auf seine ganz eigene Art die Leser reihenweise begeistert. Ob er mit „Ewig Dein“ an diesen Erfolg anknüpfen kann, dazu nun – wie üblich – Stück für Stück mehr.
Inhaltsverzeichnis:
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1. Der Autor: Daniel Glattauer
2. Ort und Zeit der Handlung
3. Die Hauptfiguren
\*\*\*a) Judith
\*\*\*b) Hannes
4. Die Geschichte
5. Themen
\*\*\*a) Liebe
\*\*\*b) Einseitige Liebe
6. Erzählweise
7. Genre
8. Zielgruppe
9. Daten zum Buch
10. Pro & Contra
11. Fazit
1. Der Autor: Daniel Glattauer
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Oh, eine Liebesgeschichte! – Manche männliche Leser schreckt das sicher sofort ab – und wahrscheinlich geht es einigen Frauen ebenso. Doch Daniel Glattauer schreibt nicht die „typischen Liebesschnulzen“. Den Namen Glattauer habe ich daher auch erstmals von einem Mann gehört, von einem Kollegen, der feine Sprache schätzt und von Glattauers „Gut gegen Nordwind“ schwärmte. Mit dieser Geschichte von zweien, die sich in E-Mail Form kennen und lieben lernen, hat Glattauer einen großen Erfolg gelandet und auch in Deutschland viele Leser begeistert.
In Österreich ist der 1960 in Wien geborene und auch heute in Wien lebende Schriftsteller schon lange ein „alter Bekannter“, der als Journalist für „Die Presse“ und „Der Standard schreibt und beim Standard auch durch seine Kolumnen im Einserkastl auf dem Titelblatt eine feste Größe ist.
2. Ort und Zeit der Handlung
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Glattauers neuester Roman „Ewig Dein“ spielt in seiner Heimatstadt, in Wien. Für den deutschen Leser ist das an ein paar einzelnen Ausdrücken zu merken. Theoretisch könnte die Handlung aber genauso in Berlin, Köln oder München stattfinden. Die Zeit der Handlung ist die Gegenwart, so dass man sich leicht in die Szenerie einfinden kann – da sie vertraut ist.
3. Die Hauptfiguren
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\*\*\*a) Judith
Die weibliche Hauptdarstellerin der Geschichte „Ewig Dein“ ist 36, wird später 37 und leitet einen Lampenladen. Als Leser ist man beständig an Judiths Seite. Sie ist eine moderne, eine selbständige, eine unabhängige Frau, führt ihr Geschäft problemlos, hat einen soliden Freundeskreis, wirkt selbstbewusst und scheint gut aussehend. Und Judith ist solo. In vielen Punkten können sich so sicher so einige Leserinnen in sie hinein versetzen.
\*\*\*b) Hannes
Hannes ist 42, Architekt und ganz bald ganz schwer in Judith verliebt. Einerseits hat er vieles, was sich frau an einem Mann wünschen würde: Er sieht nicht schlecht aus (ohne ein Schönling sein), scheint auch gebildet und versucht alles, um Judith glücklich zu machen. Außerdem ist er die Art von Mann, der in ihrem Freundeskreis direkt gut ankommt und dort schnell viele Sympathien gewinnt.
4. Die Geschichte
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Judith und Hannes laufen sich im Supermarkt über den Weg. Er gefällt ihr, wirkt aufmerksam, hat aber so viel Obst eingekauft, dass er bestimmt eine Familie hat – glaubt Judith. Doch dann taucht er wieder auf, zufällig, in ihrem Lampengeschäft. Beide verabreden sich ... einmal, mehrmals. Hannes, der Architekt, ist schnell sehr verliebt in Judith. Zu schnell für ihren Geschmack. Und als er ihre Freunde kennen lernt, hat er schnell einen guten Draht zu allen. Judith fühlt sich immer mehr überrumpelt, bedrängt. Sie mag es nicht, wie er sie quasi aus dem Stand mit Liebe und Nähe und Enge überhäuft und erdrückt. Schließlich trennt sie sich ... doch Hannes kann und will nicht loslassen.
Soweit wäre das eine normale Liebesgeschichte. Wer sich überraschen will, sollte hier in der Inhaltsangabe der Geschichte nicht weiter lesen und besser zu Punkt 5 springen.
Denn die Geschichte macht einen unerwarteten Bogen. Aus der Liebeserzählung wird fast ein wenig so etwas wie ein Thriller: Judith fühlt sich verfolgt, hört Stimmen. Ihr wird es unheimlich, dass Hannes offenbar mit ihrem Bruder, ihrer Mutter, dem Vater, allen Freunden, Bekannten geredet zu haben scheint, sie alle beeinflusst hat und kaum einer aus Judiths Umfeld mehr bleibt, der nicht von Hannes angetan ist, der nicht meint, dass eine Versöhnung das Beste für alle wäre ... Nein Hannes ist nicht (bloß) eine Art Stalker in Judiths Leben. Irgendetwas scheint so gar nicht zu stimmen. Und so nimmt die Handlung am Ende noch eine weitere wirklich unerwartete Wendung, eine Wendung, die so gar nicht üblich für eine normale Liebesgeschichte ist ...
5. Themen
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\*\*\*a) Liebe
Die einen kaufen Romane, schauen Filme vor allem, weil sie eine glückliche Liebesgeschichte lesen/sehen wollen. Es ist ein Stück heile Welt, die Möglichkeit eines guten Endes für zwei Menschen, die gemeinsam in Harmonie in die Zukunft schreiten. Diese Art von Liebe findet man in „Ewig Dein“ nur kurz. Diese Art von Liebe scheint Hannes zu suchen. Doch diese Art von Liebe ist der modernen, realistischen Judith dann doch nicht geheuer ...
\*\*\*b) Einseitige Liebe
Das ist etwas, was sicher viele schon einmal erlebt haben: Einseitige Liebe: Die oder der geliebte Mensch fühlt sich – ähnlich wie hier Judith – erdrückt und bedrängt, kann die Liebe nicht erwidern, will einen Schlussstrich ziehen, grade weil die Liebe des/der anderen zu überrollend ist. Als Motiv einer Liebesgeschichte ist es eher ungewöhnlich, dass ein Autor so klar, so realistisch, so ernüchternd schildert, wie sich der eine Part – Hannes – immer tiefer in die Liebe hinein steigert während der andere – Judith – mit jeder Steigerung der Liebe immer mehr den Rückwärtsgang einlegt. Die Tatsache, dass Glattauer diesen ungewöhnlichen Weg geht, ist ein Reiz der Geschichte.
6. Erzählweise
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„Ewig Dein“ wird in der dritten Person erzählt, man hat also ein Stück weit Distanz zu den Figuren. Andererseits ist man als Leser/in ständig an der Seite von Judith, der weiblichen Hauptfiur, bekommt stärker ihre Bedürfnis nach Rückzug mit als Hannes Gefühle bzw. das, was hinter seinen Gefühlen steckt. Einerseits wäre es interessant, die Geschichte an der Figur des Hannes stärker gespiegelt zu bekommen, erzählt zu bekommen, wie er Judiths Rückzug empfindet. Doch wenn Glattauer beide Perspektiven durchgängig berücksichtigt hätte, wäre die Wende in der Geschichte, wäre das Umkippen von Liebesgeschichte in etwas anderes, nicht möglich gewesen.
7. Genre
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Damit wären wir auch schon bei der Frage nach dem Genre. Was ist „Ewig Dein“ eigentlich. Nach der Leseprobe hätte ich klar „Liebesgeschichte“ gesagt, obwohl schon dort deutlich wurde, dass es nicht die klassischen Happy-End-Schnulze werden würde. Ab einem gewissen Punkt kippt die Erzählung aber, hat Züge eines Krimis oder gar Thrillers .... Doch auch das ist nicht ganz eindeutig durchgezogen, ein klares Genre fr den gesamten Roman würde ich daher nicht nennen wollen.
8 Zielgruppe
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Ehrlich?! Ich würde „Ewig Dein“ trotz allem eher als Roman für Frauen bezeichnen. Der eine Grund dafür ist, dass man als Leser/in vor allem an Judiths Seite ist und bleibt. Der zweite ist die Tatsache, dass die männliche Hauptfigur des Hannes als vernarrt verliebter, vor Liebe blinder Mann nicht unbedingt schmeichelhaft ist. Denn er ist der schwächere Part in der Beziehung.
9. Daten zum Buch
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Daniel Glattauer – Ewig Dein
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Deuticke Verlag (6. Februar 2012)
ISBN-10: 3552061819
ISBN-13: 978-3552061811
10. Pro & Contra
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Pro:
- gut weg zu lesen
- keine echte Liebesgeschichte
- Wendung der Geschichte
Contra:
- unentschiedene Richtung der Geschichte
- Figur des Hannes
11. Fazit
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Bei „Gut gegen Nordwind“ hatte mich Daniel Glattauer durch seinen Umgang mit Sprache, durch die feinen Texte, durch die Geschichte selber begeistert. Mit „Ewig Dein“ hat er mich eher enttäuscht. Dabei ist auch sein neuester Roman gut weg zu lesen. Das liegt unter anderem daran, dass er mit der Erwartungshaltung einer üblichen Liebesgeschichte bricht und eher eine Anti-Liebesgeschichte (be)schreibt. Es liegt auch daran, dass die Geschichte sich dann etwa in der Mitte noch in eine ganz unerwartete Richtung dreht und den Pfad der Liebeserzählung ein Stück weit verlässt. Doch genau dieser Wendepunkt ist gleichzeitig ein Schwachpunkt: Denn man hat das Gefühl, dass die Richtung der Geschichte etwas unentschieden ist, dass die Parts einer Liebeserzählung und eines Fast-Krimis nicht so ganz zusammen passen. Ein weiterer Minuspunkt ist die Figur des Hannes, die irgendwie schwächlich wirkt, auch wenn er im Freundeskreis seiner Angebeteten, im Freundeskreis von Judith, mit seiner Art quasi alle auch für sich begeistern kann.
Ich habe „Ewig Dein“ schnell weg gelesen. Trotzdem wäre es nicht unbedingt ein Roman, den ich begeistert weiter empfehlen würde. Ich vergebe drei Sterne.
Was heißt hier Liebe? Liebe? Bei dem Stichwort schmelzen die einen dahin, die anderen weisen Liebesgeschichten von sich. Doch halt! Der Roman, um den es hier geht, „Ewig Dein“ von Daniel Glattauer, ist keine Liebesgeschichte im klassischen Sinn. Glattauer hat mit „Gut gegen Nordwind“ schon auf seine ganz eigene Art die Leser reihenweise begeistert. Ob er mit „Ewig Dein“ an diesen Erfolg anknüpfen kann, dazu nun – wie üblich – Stück für Stück mehr.
Inhaltsverzeichnis:
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1. Der Autor: Daniel Glattauer
2. Ort und Zeit der Handlung
3. Die Hauptfiguren
\*\*\*a) Judith
\*\*\*b) Hannes
4. Die Geschichte
5. Themen
\*\*\*a) Liebe
\*\*\*b) Einseitige Liebe
6. Erzählweise
7. Genre
8. Zielgruppe
9. Daten zum Buch
10. Pro & Contra
11. Fazit
1. Der Autor: Daniel Glattauer
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Oh, eine Liebesgeschichte! – Manche männliche Leser schreckt das sicher sofort ab – und wahrscheinlich geht es einigen Frauen ebenso. Doch Daniel Glattauer schreibt nicht die „typischen Liebesschnulzen“. Den Namen Glattauer habe ich daher auch erstmals von einem Mann gehört, von einem Kollegen, der feine Sprache schätzt und von Glattauers „Gut gegen Nordwind“ schwärmte. Mit dieser Geschichte von zweien, die sich in E-Mail Form kennen und lieben lernen, hat Glattauer einen großen Erfolg gelandet und auch in Deutschland viele Leser begeistert.
In Österreich ist der 1960 in Wien geborene und auch heute in Wien lebende Schriftsteller schon lange ein „alter Bekannter“, der als Journalist für „Die Presse“ und „Der Standard schreibt und beim Standard auch durch seine Kolumnen im Einserkastl auf dem Titelblatt eine feste Größe ist.
2. Ort und Zeit der Handlung
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Glattauers neuester Roman „Ewig Dein“ spielt in seiner Heimatstadt, in Wien. Für den deutschen Leser ist das an ein paar einzelnen Ausdrücken zu merken. Theoretisch könnte die Handlung aber genauso in Berlin, Köln oder München stattfinden. Die Zeit der Handlung ist die Gegenwart, so dass man sich leicht in die Szenerie einfinden kann – da sie vertraut ist.
3. Die Hauptfiguren
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\*\*\*a) Judith
Die weibliche Hauptdarstellerin der Geschichte „Ewig Dein“ ist 36, wird später 37 und leitet einen Lampenladen. Als Leser ist man beständig an Judiths Seite. Sie ist eine moderne, eine selbständige, eine unabhängige Frau, führt ihr Geschäft problemlos, hat einen soliden Freundeskreis, wirkt selbstbewusst und scheint gut aussehend. Und Judith ist solo. In vielen Punkten können sich so sicher so einige Leserinnen in sie hinein versetzen.
\*\*\*b) Hannes
Hannes ist 42, Architekt und ganz bald ganz schwer in Judith verliebt. Einerseits hat er vieles, was sich frau an einem Mann wünschen würde: Er sieht nicht schlecht aus (ohne ein Schönling sein), scheint auch gebildet und versucht alles, um Judith glücklich zu machen. Außerdem ist er die Art von Mann, der in ihrem Freundeskreis direkt gut ankommt und dort schnell viele Sympathien gewinnt.
4. Die Geschichte
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Judith und Hannes laufen sich im Supermarkt über den Weg. Er gefällt ihr, wirkt aufmerksam, hat aber so viel Obst eingekauft, dass er bestimmt eine Familie hat – glaubt Judith. Doch dann taucht er wieder auf, zufällig, in ihrem Lampengeschäft. Beide verabreden sich ... einmal, mehrmals. Hannes, der Architekt, ist schnell sehr verliebt in Judith. Zu schnell für ihren Geschmack. Und als er ihre Freunde kennen lernt, hat er schnell einen guten Draht zu allen. Judith fühlt sich immer mehr überrumpelt, bedrängt. Sie mag es nicht, wie er sie quasi aus dem Stand mit Liebe und Nähe und Enge überhäuft und erdrückt. Schließlich trennt sie sich ... doch Hannes kann und will nicht loslassen.
Soweit wäre das eine normale Liebesgeschichte. Wer sich überraschen will, sollte hier in der Inhaltsangabe der Geschichte nicht weiter lesen und besser zu Punkt 5 springen.
Denn die Geschichte macht einen unerwarteten Bogen. Aus der Liebeserzählung wird fast ein wenig so etwas wie ein Thriller: Judith fühlt sich verfolgt, hört Stimmen. Ihr wird es unheimlich, dass Hannes offenbar mit ihrem Bruder, ihrer Mutter, dem Vater, allen Freunden, Bekannten geredet zu haben scheint, sie alle beeinflusst hat und kaum einer aus Judiths Umfeld mehr bleibt, der nicht von Hannes angetan ist, der nicht meint, dass eine Versöhnung das Beste für alle wäre ... Nein Hannes ist nicht (bloß) eine Art Stalker in Judiths Leben. Irgendetwas scheint so gar nicht zu stimmen. Und so nimmt die Handlung am Ende noch eine weitere wirklich unerwartete Wendung, eine Wendung, die so gar nicht üblich für eine normale Liebesgeschichte ist ...
5. Themen
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\*\*\*a) Liebe
Die einen kaufen Romane, schauen Filme vor allem, weil sie eine glückliche Liebesgeschichte lesen/sehen wollen. Es ist ein Stück heile Welt, die Möglichkeit eines guten Endes für zwei Menschen, die gemeinsam in Harmonie in die Zukunft schreiten. Diese Art von Liebe findet man in „Ewig Dein“ nur kurz. Diese Art von Liebe scheint Hannes zu suchen. Doch diese Art von Liebe ist der modernen, realistischen Judith dann doch nicht geheuer ...
\*\*\*b) Einseitige Liebe
Das ist etwas, was sicher viele schon einmal erlebt haben: Einseitige Liebe: Die oder der geliebte Mensch fühlt sich – ähnlich wie hier Judith – erdrückt und bedrängt, kann die Liebe nicht erwidern, will einen Schlussstrich ziehen, grade weil die Liebe des/der anderen zu überrollend ist. Als Motiv einer Liebesgeschichte ist es eher ungewöhnlich, dass ein Autor so klar, so realistisch, so ernüchternd schildert, wie sich der eine Part – Hannes – immer tiefer in die Liebe hinein steigert während der andere – Judith – mit jeder Steigerung der Liebe immer mehr den Rückwärtsgang einlegt. Die Tatsache, dass Glattauer diesen ungewöhnlichen Weg geht, ist ein Reiz der Geschichte.
6. Erzählweise
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„Ewig Dein“ wird in der dritten Person erzählt, man hat also ein Stück weit Distanz zu den Figuren. Andererseits ist man als Leser/in ständig an der Seite von Judith, der weiblichen Hauptfiur, bekommt stärker ihre Bedürfnis nach Rückzug mit als Hannes Gefühle bzw. das, was hinter seinen Gefühlen steckt. Einerseits wäre es interessant, die Geschichte an der Figur des Hannes stärker gespiegelt zu bekommen, erzählt zu bekommen, wie er Judiths Rückzug empfindet. Doch wenn Glattauer beide Perspektiven durchgängig berücksichtigt hätte, wäre die Wende in der Geschichte, wäre das Umkippen von Liebesgeschichte in etwas anderes, nicht möglich gewesen.
7. Genre
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Damit wären wir auch schon bei der Frage nach dem Genre. Was ist „Ewig Dein“ eigentlich. Nach der Leseprobe hätte ich klar „Liebesgeschichte“ gesagt, obwohl schon dort deutlich wurde, dass es nicht die klassischen Happy-End-Schnulze werden würde. Ab einem gewissen Punkt kippt die Erzählung aber, hat Züge eines Krimis oder gar Thrillers .... Doch auch das ist nicht ganz eindeutig durchgezogen, ein klares Genre fr den gesamten Roman würde ich daher nicht nennen wollen.
8 Zielgruppe
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Ehrlich?! Ich würde „Ewig Dein“ trotz allem eher als Roman für Frauen bezeichnen. Der eine Grund dafür ist, dass man als Leser/in vor allem an Judiths Seite ist und bleibt. Der zweite ist die Tatsache, dass die männliche Hauptfigur des Hannes als vernarrt verliebter, vor Liebe blinder Mann nicht unbedingt schmeichelhaft ist. Denn er ist der schwächere Part in der Beziehung.
9. Daten zum Buch
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Daniel Glattauer – Ewig Dein
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Deuticke Verlag (6. Februar 2012)
ISBN-10: 3552061819
ISBN-13: 978-3552061811
10. Pro & Contra
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Pro:
- gut weg zu lesen
- keine echte Liebesgeschichte
- Wendung der Geschichte
Contra:
- unentschiedene Richtung der Geschichte
- Figur des Hannes
11. Fazit
\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*\*
Bei „Gut gegen Nordwind“ hatte mich Daniel Glattauer durch seinen Umgang mit Sprache, durch die feinen Texte, durch die Geschichte selber begeistert. Mit „Ewig Dein“ hat er mich eher enttäuscht. Dabei ist auch sein neuester Roman gut weg zu lesen. Das liegt unter anderem daran, dass er mit der Erwartungshaltung einer üblichen Liebesgeschichte bricht und eher eine Anti-Liebesgeschichte (be)schreibt. Es liegt auch daran, dass die Geschichte sich dann etwa in der Mitte noch in eine ganz unerwartete Richtung dreht und den Pfad der Liebeserzählung ein Stück weit verlässt. Doch genau dieser Wendepunkt ist gleichzeitig ein Schwachpunkt: Denn man hat das Gefühl, dass die Richtung der Geschichte etwas unentschieden ist, dass die Parts einer Liebeserzählung und eines Fast-Krimis nicht so ganz zusammen passen. Ein weiterer Minuspunkt ist die Figur des Hannes, die irgendwie schwächlich wirkt, auch wenn er im Freundeskreis seiner Angebeteten, im Freundeskreis von Judith, mit seiner Art quasi alle auch für sich begeistern kann.
Ich habe „Ewig Dein“ schnell weg gelesen. Trotzdem wäre es nicht unbedingt ein Roman, den ich begeistert weiter empfehlen würde. Ich vergebe drei Sterne.