Fabula Rasa überzeugt durch Sprachkraft, Humor und Gesellschaftsbeobachtung
In ihrem neuen Roman erzählt Vea Kaiser die Geschichte von Angelika Moser – aufgewachsen im Gemeindebau Wiens, steigt sie Ende der 1980er Jahre als Buchhalterin im Grand Hotel Frohner ein und kämpft sich in einer glamourösen Welt, die sie aber zugleich verunsichert, nach oben. Als alleinerziehende Mutter gerät sie in ein Netz aus Moral, Ehrgeiz und Verzweiflung – und beginnt schließlich, Rechnungen zu manipulieren und für sich selber Gelder abzuzweigen.
Kaiser gelingt mit spritziger Sprache, österreichischem Flair und viel Witz und Ironie ein unterhaltsamer und doch berührender Roman. Die Charaktere sind bunt und teilweise überzeichnet dargestellt, das Hotelmilieu atmosphärisch dicht und das Thema sozialer Auf- und Abstieg mit all seinen Schattenseiten gut eingefangen. Gleichzeitig legt das Buch auch die Frage nahe, wann die eigene Mutterliebe zur Überforderung werden kann – ein moralischer Zwiespalt, den die Autorin mit Nachdruck thematisiert.
Manche Passagen verlieren sich etwas in Nebenschauplätzen und Details, sodass der Lesefluss etwas gebremst wird und die Kerngeschichte des Romans sich zu verlieren scheint. Insgesamt ist es aber ein klug komponierter, lebendiger und unterhaltsamer Roman über Herkunft, sozialem Aufstieg und moralischer Verantwortung. Vea Kaiser zeigt anhand der Hauptprotagonistin, wie schmal der Grat zwischen Ehrgeiz und Selbstverlust sein kann. Sie zeigt keine makellose Heldin, sondern eine Frau mit Fehlern, die sich durchkämpft. Diese Ambivalenz macht sie glaubwürdig und nahbar. Wer dachte „Aufstiegsgeschichte“, bekommt mehr: eine Reflexion über Klasse, Geschlecht, Status, Macht und Moral.
Kaiser gelingt mit spritziger Sprache, österreichischem Flair und viel Witz und Ironie ein unterhaltsamer und doch berührender Roman. Die Charaktere sind bunt und teilweise überzeichnet dargestellt, das Hotelmilieu atmosphärisch dicht und das Thema sozialer Auf- und Abstieg mit all seinen Schattenseiten gut eingefangen. Gleichzeitig legt das Buch auch die Frage nahe, wann die eigene Mutterliebe zur Überforderung werden kann – ein moralischer Zwiespalt, den die Autorin mit Nachdruck thematisiert.
Manche Passagen verlieren sich etwas in Nebenschauplätzen und Details, sodass der Lesefluss etwas gebremst wird und die Kerngeschichte des Romans sich zu verlieren scheint. Insgesamt ist es aber ein klug komponierter, lebendiger und unterhaltsamer Roman über Herkunft, sozialem Aufstieg und moralischer Verantwortung. Vea Kaiser zeigt anhand der Hauptprotagonistin, wie schmal der Grat zwischen Ehrgeiz und Selbstverlust sein kann. Sie zeigt keine makellose Heldin, sondern eine Frau mit Fehlern, die sich durchkämpft. Diese Ambivalenz macht sie glaubwürdig und nahbar. Wer dachte „Aufstiegsgeschichte“, bekommt mehr: eine Reflexion über Klasse, Geschlecht, Status, Macht und Moral.