Taler, Taler, du musst wandern
Angelika Moser ist eine beherzte, aufgeweckte junge Frau aus einfachen Verhältnissen, aber kein Kind von Traurigkeit. Ein ihr nicht sehr gewogenes Schicksal legt ihr dauernd Hürden in den Weg: aus einer Liebschaft mit in Aussicht stehender Übersiedlung nach New York wird nichts, ihre Mutter fällt immer mehr der Demenz anheim, man macht ihr ihre Wohnung streitig, und ihr Chef im Hotel verwickelt sie in unsaubere Transaktionen, die ihr Gewissen belasten. Allerlei absurde Situationen resultieren aus all den unseligen Verknüpfungen und gehen aus wie das Hornberger Schießen, aber findig zieht sie jedes Mal wieder den Kopf aus der Schlinge und laviert sich mit bewundernswerter Souveränität vorbei an den Zumutungen des Lebens und ihrer Mitmenschen.
Als alleinerziehende Mutter eines geliebten Sohnes ist Angelika weiteren unausweichlichen Zwängen ausgeliefert, hinter ihren Verstößen gegen die Legalität steht durchaus eine Logik.
Das alles beschreibt Vea Kaiser mit einer Fülle verrückter Details, in denen sich der Wiener Schmäh allenthalben Bahn bricht, besonders durch den hemmungslosen Gebrauch von Austriazismen, die sie am Ende in einem Glossar übersetzt. Die geschraubten Formulierungen und ihre überbordende Fabulierlust verleugnen nicht ein ironisches Kräuseln der Mundwinkel. Wenn man das nicht mag, kann es einem vielleicht auf die Nerven gehen: ich hatte meine helle Freude daran, weil über allem die Sonne der Sympathie über der Protagonistin scheint. So reiht sie Episode an Episode, oft mit einer geschickt platzierten Pointe, die die Szene treffend charakterisiert, und übertreibt es manchmal rein quantitativ. So hielt ich gerade im Mittelteil so manche Durststrecke tapfer durch, nur beflügelt von Kaisers mitreißendem Stil, bis in den letzten hundert Seiten die Spannung Fahrt aufnahm und bisher im Raum stehende Fragen beantwortet wurden.
Als alleinerziehende Mutter eines geliebten Sohnes ist Angelika weiteren unausweichlichen Zwängen ausgeliefert, hinter ihren Verstößen gegen die Legalität steht durchaus eine Logik.
Das alles beschreibt Vea Kaiser mit einer Fülle verrückter Details, in denen sich der Wiener Schmäh allenthalben Bahn bricht, besonders durch den hemmungslosen Gebrauch von Austriazismen, die sie am Ende in einem Glossar übersetzt. Die geschraubten Formulierungen und ihre überbordende Fabulierlust verleugnen nicht ein ironisches Kräuseln der Mundwinkel. Wenn man das nicht mag, kann es einem vielleicht auf die Nerven gehen: ich hatte meine helle Freude daran, weil über allem die Sonne der Sympathie über der Protagonistin scheint. So reiht sie Episode an Episode, oft mit einer geschickt platzierten Pointe, die die Szene treffend charakterisiert, und übertreibt es manchmal rein quantitativ. So hielt ich gerade im Mittelteil so manche Durststrecke tapfer durch, nur beflügelt von Kaisers mitreißendem Stil, bis in den letzten hundert Seiten die Spannung Fahrt aufnahm und bisher im Raum stehende Fragen beantwortet wurden.