Wiener Kontraste

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asc259 Avatar

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Die Geschichte der Angelika Moser wurde in diesem Roman so geschrieben, dass man, wie es auch die Autorin an einer Stelle äußerte, ein gewisses Verständnis für sie entwickeln kann.
Angelika wuchs auf als Tochter einer alleinerziehenden Mutter, die recht schräge Ansichten vertrat, wenig liebevoll mit ihr umging und sie dennoch zu einer stolzen Person erzogen hat.
Aufgrund ihrer Fähigkeit mit Zahlen umzugehen, wurde sie Hauptbuchhalterin des Grand Hotels. Bevor sie eigene Unregelmäßigkeiten beging, wurde sie vom Chef des Grand Hotels angestiftet, für ihn Zahlen zu frisieren.
Anfangs waren es nur Kleinigkeiten, die sie für sich aufgrund persönlicher Engpässe zu Manipulationen trieb. Jahrelang hatte sie Sorge, dass ihr jemand auf die Schliche kam. Der „Kredit“, den sie sich beim Hotel nahm, wurde immer umfangreicher.
Die Autorin hat die Atmosphäre Wiens wunderbar eingefangen. Auf der einen Seite das Wiener Nachtleben der einfachen Leute, auf der anderen Seite das Mondäne des Hotels. Sie hat den Menschen auf den Mund geschaut und ich denke, auch als Hörbuch wird sich der Roman gut machen.
Exemplarisch der Schluss, als sie versuchte, den letzten Guppy vom Aquarium zu fangen, der ihr jedoch durch die Kanalisation entwischte. Das war Sekunden bevor die Polizei sie abführte.