Wienliebe

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missonya Avatar

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Vea Kaisers über 500 Seiten starker neuer Roman "Fabula Rasa" ist eine sehr kurzweilige und spannende Lektüre.
Bereits Disclaimer zu Beginn steht im Spannungsverhältnis zum Prolog. Die Autorin hat einen echten Betrugsfall das berühmte Hotel Sacher betreffend in eine fiktive Geschichte umgeschrieben.
Mit den die Romanhandlung unterbrechenden Justizanstaltsbesuchen gelingt es ihr, dass die Lesenden von der Authenzität der Ereignisse noch mehr überzeugt werden. Lediglich der Handlungsstrang betreffend Kryptowährungen wirkt sehr ausgedacht.
Ich habe berufsbedingt schon miterlebt, dass Unternehmen aufgrund des Fehlverhaltens einzelner Mitarbeiter zugrunde gehen können. Da verurteilte Verbrecher in der Regel männlich sind, ist eine weibliche Täterin umso spannender.
Der Roman ist durchzogen von Wienliebe, gleichzeitig kann er anhand der Biographie der Hauptfigur und ihres Erfolgs aller Widrigkeiten und unfähiger Männer zum Trotz durchaus feministisch gelesen werden.