Gemischte Gefühle

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lesertherapie Avatar

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Das Buch hinterlässt bei mir wirklich gemischte Gefühle. Ich wollte und will es immer noch mögen, aber irgendwie klappt es nicht so richtig.
Auf der einen Seite bedient es sich gängigen Mustern der Romantasy, auf der anderen Seite hat es Anleihen von Pocahontas bzw. auch Avatar. Der Weltenbau ist kurz gefasst. Die Charaktere sind einfach da. Genauso plötzlich wie deren Gefühle füreinander und für andere und man hat permanent das Gefühl, man hätte versehentlich die gekürzte Version erwischt.
Neue Personen tauchen auf und auch die sind einfach ganz selbstverständlich da - ohne große Erklärung oder Begründung.
Neue Situationen werden von den Charakteren einfach angenommen. Es wird nichts hinterfragt. Auch nicht die eigenen Gefühle und Gedanken oder die eigenen Erfahrungen.
Irgendwie ist es unterhaltsam. Aber es ist, als hätte man einen Film nebenbei beim Kochen laufen gehabt und man kennt so grob das Geschehen, aber das war’s dann auch.
Einzig die häufiger bemängelte Naivität bzw. das kindliche Denken der Protagonisten finde ich tatsächlich durchdacht. Sowohl Yeeran als auch Rayan hatten kaum eine Kindheit und haben vom Leben nicht mehr erfahren als Krieg und das Kämpfen und sind selbst als kaum Jugendliche der Armee beigetreten und sich an strenge Hierarchien gehalten. Lettle wuchs dagegen nur mit dem Vater auf, der auch früh starb und auch sie hatte keine wirkliche Zeit zu reifen.
Im Großen und Ganzen wirkt die Geschichte für mich einfach zu unglaubwürdig bzw. unlogisch und obwohl ich sie okay fand und mich ganz nett unterhalten gefühlt habe, war es aber auch nicht mehr als das.
Drei Sterne sind hier wirklich gut gemeint, weil mich nichts wirklich gestört hat.