Interessantes Worldbuilding

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
moony95 Avatar

Von



Tolle Welt – schwache Umsetzung.
Faebound hatte für mich riesiges Potenzial: eine originelle Welt, ein durchdachtes Magiesystem und eine düstere, queere Fantasy-Atmosphäre, die vieles anders machen möchte – aber leider nicht immer trifft.
Ich bin erstaunlich gut und flüssig durch die Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist eigen, aber lesbar. Das Magiesystem mit den Obeah und die Welt Mosima haben mir besonders gefallen – frisch, fantasievoll und voller Atmosphäre.

Aber leider hat mich die Umsetzung oft enttäuscht:
• Übersetzungsfehler stören den Lesefluss.
• Yeeran als Protagonistin war mir durchweg unsympathisch – egoistisch, kriegstreibend, rücksichtslos. Ihre Denkweise machte es mir schwer, mitzufühlen.
• Die Romanzen wirken körperlich und oberflächlich – echte Verbindung blieb für mich aus. (Gerade Yeeran x Salawa und Yeeran x Furi, absolut keine echte Enemies to Lovers Geschichte, dazu gab es viel zu wenig realistischen Kontext zwischen beiden)
• Die Wendungen und Enthüllungen? Leider extrem vorhersehbar.
• Statt echter Entwicklung: Zeitsprünge, verpasste Chancen zur Tiefe.
• Und mal ehrlich: So ein bisschen dümpelt die Handlung irgendwann einfach nur vor sich hin.

Highlights waren für mich definitiv Lettle und Rayan.
Besonders Lettles Sichtweise war eine Bereicherung – ruhig, emotional, reflektiert. Ihre Dynamik mit Rayan war glaubwürdig und berührend. Ehrlich gesagt: Ich hätte mir das ganze Buch nur mit den beiden gewünscht.

Trotz aller Kritik werde ich Band 2 lesen.
Warum? Weil das Setting mich immer noch fasziniert – und ich hoffe sehr, dass die Charakterentwicklung noch nachzieht und das Potenzial dieser Welt endlich richtig genutzt wird.