Magie, Macht und Mythos

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
euphoric Avatar

Von

Schon beim ersten Blick auf das Buch war ich begeistert: Das Cover ist ein echter Hingucker – mystisch, farbenfroh und mit einem wunderschönen Farbschnitt, der perfekt zur epischen Stimmung passt. Es strahlt genau das aus, was ich mir von einer Fantasy-Geschichte wünsche: Magie, Geheimnisse und eine Welt, die man entdecken möchte.

Die Handlung spielt in einer von Göttern geprägten Welt, in der Elfen, Menschen und Fae einst gemeinsam lebten. Im Mittelpunkt steht Yeeran, eine junge Elfenkommandantin, die nach einem missglückten Einsatz ins Exil geschickt wird. Dort beginnt eine Reise, die nicht nur politisch brisant, sondern auch persönlich herausfordernd ist. Die Geschichte ist komplex, aber spannend aufgebaut – mit vielen Wendungen, die neugierig machen, ohne zu überfordern.

Was mir besonders gefallen hat, ist das Worldbuilding. Saara El-Arifi schafft es, eine vielschichtige Welt zu entwerfen, die sich nicht an klassischen Fantasy-Klischees orientiert. Die Magie ist originell, die Göttermythologie faszinierend und die gesellschaftlichen Strukturen wirken durchdacht. Man merkt, dass hier viel Liebe zum Detail eingeflossen ist.

Der Schreibstil ist bildhaft und atmosphärisch, manchmal etwas verschachtelt, aber insgesamt gut lesbar. Besonders die Dialoge zwischen Yeeran und ihrer Schwester Lettle haben mich berührt – ihre Beziehung ist glaubwürdig und emotional stark. Auch die Nebenfiguren sind interessant gestaltet, wenn auch nicht alle gleich tief ausgearbeitet. Die Liebesgeschichte bleibt für meinen Geschmack etwas blass, aber sie steht auch nicht im Vordergrund, was ich in diesem Fall nicht als Mangel empfinde.

Was das Buch für mich besonders macht, ist die Diversität. Die queere Repräsentation ist selbstverständlich eingebettet und wirkt nie aufgesetzt. Das ist in der Fantasy-Literatur leider noch immer selten und deshalb umso wertvoller. Auch die Tatsache, dass die Autorin mit Faebound eine neue Trilogie beginnt, macht neugierig auf die Fortsetzung – ich bin gespannt, wie sich die Figuren und die Welt weiterentwickeln.

Kritisch anmerken möchte ich, dass der Einstieg etwas holprig ist. Die Fülle an Namen, Völkern und historischen Ereignissen kann zunächst überfordern. Wer sich jedoch darauf einlässt, wird mit einer vielschichtigen Geschichte belohnt, die sich nach und nach entfaltet.

Fazit: Faebound – Divided by Blood ist ein gelungener Auftakt mit starker Atmosphäre, originellem Worldbuilding und einer erfrischend diversen Heldin. Für Fans von epischer Fantasy mit Tiefgang, Magie und komplexen Figuren ist dieses Buch definitiv eine Empfehlung. Wer Geduld für einen anspruchsvollen Einstieg mitbringt, wird mit einer spannenden, emotionalen und visuell beeindruckenden Geschichte belohnt.