Trommelmagie.

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orongjen Avatar

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Der Prolog weckte in mir hohe Erwartungen. Die Einführung in die Götterwelt und die Schöpfungsgeschichte versprach eine mitreißende Erzählung, gefüllt mit fesselnden Charakteren und einer einnehmenden Atmosphäre. Doch diese vielversprechende Vision zerbrach schon direkt nach den ersten Seiten.

Die anfänglich einladende Atmosphäre und die angedeuteten charismatischen Figuren wichen schnell einer Flut von bedeutungslosen und endlos erscheinenden Dialogen. Die Handlung kam ins Stocken und die Charaktere blieben erschreckend blass.

Ein besonderer Kritikpunkt, der mich immer wieder aus dem Lesefluss riss, war die Verwendung englischer Pronomen. Obwohl ich die grundsätzliche Repräsentation der LGBTQ+-Community begrüße, empfand ich diese sprachliche Lösung im Deutschen als Fremdkörper. Sie fühlte sich für mich unnatürlich an und hat den Lesegenuss erheblich gestört, was schlussendlich zum Abbruch des Buches führte. Ich wünsche mir, dass Verlage für den deutschsprachigen Raum hier eine elegantere Lösung finden.

Trotz der steifen und oft gestellt wirkenden Charaktere konnte mich der Schreibstil der Autorin überzeugen. Auch wenn das Ungleichgewicht zwischen Erzählen und direktem Erleben spürbar war, fühlte ich mich grundsätzlich in ihrer Erzählwelt wohl.

Insgesamt muss ich feststellen, dass meine Erwartungen an dieses Buch wohl zu hoch gesteckt waren. Das Scheitern lag nicht zuletzt an der Diskrepanz zwischen dem verheißungsvollen Beginn und der schwachen Ausführung. Ich bleibe der Autorin trotz allem gewogen und werde ihre nächsten Veröffentlichungen mit Interesse verfolgen.