Ein Fake für Frieden

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Der Titel von James Rayburn alias Roger Smith' neuem Thriller erklärt gleich, worum es in dem Buch geht: Fake.
Diesen soll Pete Town, ein altgedienter Recke inszenieren, da seine Auftraggeber in der Bredouille stecken. Eine amerikanische Geisel wurde in Syrien bei einem Drohnenangriff versehentlich getötet. Doch ein Eingeständnis des Todes würde bedeuten, dass der gerade erfolgversprechende Friedensprozess desavouiert würde und vor seinem Aus stünde. Also muss der Welt glauben gemacht werden, dass die amerikanische Geisel weiterhin am Leben ist. Und Pete Town muss diesen Fake inszenieren - wogegen andere Parteien genau am Gegenteil ein Interesse haben. Sie wollen den Fake entblößen, denn es geht auch um Politik und Geld. Sehr viel Geld.

"Fake" ist ein typisches Buch aus der Feder Roger Smiths (Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann). Gleich zu Beginn setzt er wie bei einem Billardspiel verschiedene Figuren aufs Tapet. Dann stößt er mit einem Ereignis Kettenreaktionen an und beschreibt deren blutige Auswirkungen schnell und detailliert. So ist auch "Fake" kein Buch für schwache Leser. Menschen werden allenthalben erschossen, von Gebäuden geworfen, in Syrien metzeln sich die verschiedenen Milizen gegenseitig ab - und Roger Smith hält ganz genau drauf.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt bekommt mit "Fake" einen sehr aktuellen Thriller serviert, der sich eines der größten Krisenherde unserer Tage annimmt, und der durch seine schnelle Taktung die Leser*innen gut bei Stange hält.