Ein toller Reihenauftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pineapples booknook Avatar

Von

Inhalt:

Nach einer verheerenden Katastrophe ernennen sich die USA zur Gläsernen Nation. Die Bürger werden von der Regierung kristallisiert und in Rationale und Emotionale unterteilt. Beide Gruppen sollen gleichberechtigt nebeneinander existieren, um der Gesellschaft den höchsten Nutzen zu bringen und um Diskriminierung, Gewalt und Ungerechtigkeit endgültig ein Ende zu bereiten. Als die 16-jährige Skye früher als erwartet zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie sich sicher, dass sie definitiv als Rationale eingeordnet wird. Doch während der sonderbaren Prüfungen, denen sie unterzogen wird, fragt sich Skye allmählich, wozu die Kristallisierung in Wahrheit dient. Als dann plötzlich noch Mädchen, die im täglichen Ranking sehr weit hinten liegen, spurlos verschwinden, beginnt Skye Nachforschungen anzustellen.

Cover:

Das ist mal Coverliebe auf den ersten Blick. Mir gefallen die dunklen Blau- und Lilatöne sehr gut, denn sie stimmen schon perfekt auf die Dystopie ein. Der Kristall bildet dazu einen wundervollen Kontrast, denn er ist mit einer Folienbeschichtung versehen, die im Licht wie ein echter Brillant glitzert und schimmert.

Meinung:

“Falling Skye“ ist ein Debüt, das überzeugt. Lina Frisch hat mich von Anfang an mit ihrem fesselnden und bildhaften Schreibstil gefangen genommen. Dank einiger unerwarteter Plottwists und einem sehr starken Spannungsbogen entwickelt sich „Falling Skye“ schnell zu einem wahren Pageturner. Die Idee hinter dem Buch ist wirklich genial und – ohne zu viel zu verraten – eine durchaus denkbare Zukunftsvision. Je tiefer man in die Story eintaucht, umso erschreckender, aber auch faszinierender wird der Plot, da man genau weiß, wie realitätsnah das ganze Szenario doch sein könnte. Ein wenig erinnert mich „Falling Skye“ schon an bekannte Dystopien, denn das Prinzip der Testung Jugendlicher, um einer bestimmten Gruppe zugeordnet zu werden, ist nicht neu. Lina Frisch schafft es aber, dem Ganzen in Sachen Originalität und Glaubhaftigkeit ihren eigenen Stempel aufzudrücken und somit einen ganz neuen, frischen Touch zu verleihen. Für mich persönlich hätte es die eingeschobene Liebesgeschichte nicht wirklich gebraucht, aber zum Glück nimmt sie nicht allzu viel Raum ein.

Auch für die Ausarbeitung ihrer Charaktere verdient Lina Frisch ein ebenfalls großes Lob. Ich konnte zu Skye schnell Zugang finden und habe sie ab der ersten Seite ins Herz geschlossen. Sie ist sehr ehrgeizig und verbissen, aber sie versucht ihre Ziele nicht um jeden Preis zu erreichen. Obwohl Skye unter allen Umständen eine Rationale sein möchte, bewahrt sie sich dennoch ihre emotionale Seite. Bei Alexander, dem zweiten Hauptcharakter des Buches, konnte bei mir leider nicht der Funke überspringen. Er bleibt im Vergleich zu Skye sehr blass und oberflächlich. Seine Entscheidungen konnte ich manchmal nicht wirklich nachvollziehen und ich hoffe, dass er in Zukunft noch mehr an Tiefe gewinnt. Zeitweise waren die Nebenfiguren für mich interessanter als Alexander.

Der zweite Band der Reihe „Rising Skye“ erscheint im Herbst 2020.

Fazit:

„Falling Skye“ hat alles, was es für eine fesselnde Dystopie braucht. Lina Frisch hat mich mit ihrem Debüt überzeugt und gut unterhalten. Zwar konnten mich nicht alle Figuren restlos begeistern und es gab zwischendurch ein paar Längen in der Story, aber „Falling Skye“ ist definitiv ein vielversprechender Reihenauftakt. Insgesamt vergebe ich gute 4 Ananas und ich freue mich auf den nächsten Band.