Eine spannende und mitreißende Dystopie

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Hält man das Buch das erste Mal in den Händen, fällt sofort dieses wunderschöne Cover auf. Die Farben harmonieren großartig miteinander und der Kristall, der abgebildet ist, passt perfekt zum Hintergrund der Geschichte. Auch die Schrift sieht hervorragend aus und das umgekehrte E verleiht dem ganzen noch einen eigenen Touch. Das einzige, was ich nicht so mag, ist, dass die Person auf dem Kristall uns den Kopf zudreht. Ich bin nur manchmal ein Fan von Gesichtern auf Covern und dieses Mal finde ich es leider ein wenig unpassend.

Lina Frisch ist eine sehr junge Autorin – umso mehr überrascht hat mich ihr großartiger Schreibstil. Zwar hält Lina Frisch sich von ausschweifenden Erklärungen und komplizierten Satzgebilden fern, aber dadurch ist ihr Buch auch sehr flüssig und schnell zu lesen. Man muss sich nicht sonderlich anstrengen, um mitzubekommen, was genau passiert, was ein großer Pluspunkt für das Leseerlebnis ist. Insgesamt sind mir im ganzen Buch nur ein oder zwei kleine Rechtschreib- beziehungsweise Grammatikfehler aufgefallen, die aber auch Tippfehler sein können und nicht allzu dramatisch sind.

Von der Handlung her finde ich „Falling Skye“ wirklich gut gelungen. Unsere Protagonistin Skye Anderson lebt in den Gläsernen Nationen, die ehemals die USA waren. Geführt werden die Nationen von der Kristallisierungspartei; diese hat sich während des sogenannten großen Skandals vor einigen Jahren durchgesetzt und bewegt, dass sich jede/r Jugendliche der Gläsernen Nationen ab einem bestimmten Alter kristallisieren lassen muss. Dazu wird er/sie einen Monat lang in einem bestimmten Zentrum in verschiedenen Kategorien getestet, um festzustellen, ob er/sie entweder rational oder emotional ist. So soll Diskriminierung vermieden werden und ein besseres Zusammenleben und Ergänzen in der Gesellschaft entstehen.

Die Welt, die Lina Frisch erschaffen hat, ist fantastisch und sehr detailreich ausgearbeitet, weshalb es mir großen Spaß gemacht hat, mit Skye mehr über die Geschichte der Gläsernen Nationen zu erfahren. Dabei wurde auch Rücksicht auf die fortgeschrittene Zeit genommen, wobei nie ein bestimmtes Jahr genannt wird, was die Geschichte zu einem zeitlosen Vergnügen macht. Auf der einen Seite gibt es bereits hochintelligente neue Erfindungen wie beispielsweise die Checks, die jede/r Expektant/in im Zentrum erhält, auf der anderen jedoch auch noch Smartphones und Technologien, die wir heute ebenfalls benutzen.

Zwischendurch gab es in der Geschichte jedoch ein paar kleine Ungereimtheiten, die mir aufgefallen sind. Zum einen fand ich es merkwürdig, wie schnell Skye ihr Misstrauen gegenüber dem Testleiter Alexander abgelegt hat, wobei sie vorher doch wirklich nicht wusste, ob er nicht vielleicht auch einfach ein Test für sie sein soll, um sie in ihrem Glauben an die Gläsernen Nationen zu erschüttern. Auch fand ich es sehr merkwürdig, dass sie auf der einen Seite so intelligent dargestellt wurde, auf der anderen Seite aber die ganzen Zusammenhänge erst so viel später als ich als Leserin entdeckt hat. Dadurch war das Ende für mich weniger spannend als vielmehr vorherzusehen.

Dennoch bin ich sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht. Während sich in „Falling Skye“ alles darum dreht, wie Skye die Wahrheit über die Machenschaften der Regierung erfährt, gehe ich mal davon aus, dass der Fokus in „Rising Skye“ eher auf dem Widerstand durch Skye und einige andere Charaktere liegt, die wir im ersten Teil bereits kennenlernen durften.


Fazit

„Falling Skye“ ist eine spannende Dystopie, die mitreißend und detailreich von Lina Frisch erzählt wird. Es gibt ein-zwei kleine Kritikpunkte, die ich an der Geschichte rund um Skye habe, doch diese liegen im Auge des Betrachters und sind für einige wahrscheinlich weniger deutlich als vielleicht für mich. Besonders das Setting konnte mich umhauen und ich freue mich schon, irgendwann einmal den zweiten Teil „Rising Skye“ zu lesen.