Spannende Grundidee- ein wenig ähnlich anderer Jugenddystopien

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tinten.sturm Avatar

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Als ich den Klappentext zu "Falling Skye" gelesen habe, war ich erstmal sehr neugierig. In dieser dystopischen Zukunftsversion der USA heißt die Regierung "die gläserne Nation" und das heutige Amerika gibt es nicht mehr. Alle Menschen werden anhand eines Persönlichkeitstests entweder in "Rationale" oder "Emotionale" eingeteilt, da sie entweder emotional oder rational handeln. Die Gesellschaft ist so eingeteilt, dass sich die beiden Persönlichkeiten ergänzen sollen, d.h. dass Rationale Führungspositionen einnehmen sollen und dafür Emotionale, die eher kreative Berufe ausüben sollen, beschützen und versorgen sollen. Klingt ein wenig schräg? Es kommt noch schräger.

Die Grundidee und Umsetzung fand ich super spannend, aber teilweise war ich von den Charakteren nicht ganz überzeugt. Die Protagonistin Skye ist eigentlich eine gute Person und sehr naiv, aber es hat teilweise doch wirklich sehr lange gedauert, bis sie ihre Augen geöffnet hat, für was um sie herum passiert. Dies hat auch damit zutun, dass ihr Vater im Parlament sitzt und sie mit den Kristallisierungsidealen aufgewachsen ist, deshalb konnte ich das noch entschuldigen...schwerer ist es mir allerdings mit der etwas erzwungenen Liebesgeschichte gefallen. Zwischen Skye und dem Testleiter Alexander fängt es bald an zu knistern...und ehrlich gesagt wirkt das für mich stark an den Haaren herbeigezogen, denn warum sollte Skye sich in einen Testleiter, der ein wenig gruselig wirkt, da er sie ganze Zeit beobachtet, und mit dem sie zu Beginn kaum spricht, verlieben? Hier fehlten mir ein wenig die "romantischen" Momente, die erklärt hätten, weshalb sie sich zueinander hingezogen fühlen...

Das Ende des Romans wirkte etwas abrupt und "zu schnell", da die Charaktere auch einfach in einigen Situationen mit viel Glück davon gekommen sind (besonders Alexander kommt mit sehr viel weg..) , aber die unerwartete Wendung mit dem ReNatura Programm und den eigentlichen Absichten der Kristallisierung fand ich spannend und überraschend, weshalb der Roman für mich noch einen Stern dazu gewonnen hat. Durch die verborgene Agenda die das Programm verfolgt konnte ich dann anfängliche Unklarheiten bezüglich "rationalem" und "emotionalem" Handeln entschuldigen, da klar wurde, dass noch eine andere Agenda verfolgt wurde.