Starkes Debüt

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Die USA wurden zu Gläsernen Nationen, in der die Bürger nach und nach kristallisiert und in zwei Traits eingeteilt wurden: Die Ratio (rationale) und die Senso (Emotionale). Rationale handeln stets besonnen und bestimmt, Emotionale dagegen lassen sich von ihren Gefühlen leiten, weshalb sie zu ihrem eigenen Schutz strenger Regeln unterlegen. Als das Testungsverfahren beginnt, ist Skye fest davon überzeugt eine Rationale zu sein und das die Kristallisierung der einige richtige Weg sei, um für Gerechtigkeit zu sorgen und Diskriminierungen ein Ende zu setzen. Doch dann erfährt Skye, dass die Testungen andere Ziele verfolgen, als sie immer angenommen hat. Ihr Entsetzten über die Testungen und ihre Zweifel an den Gläsernen Nationen werden immer größer.

Ich durfte dieses Buch dank Vorablesen bereits kurz vor dem Erscheinen in den Händen halten und es lesen. Das Cover ist unfassbar schön und hat mich direkt in den Bann gezogen.

Zu der Geschichte an sich werde ich nicht viel sagen, denn das würde nur die Freude und Spannung nehmen. Allerdings muss ich sagen, dass diese Dystopie erschreckend nah an der Realität liegt. Sie beinhaltet einige überraschende Wendungen, Spannung und viele faszinierende Details. Obwohl die Handlung nicht rasant voranschreitet, war jede einzelne Seite fesselnd.

Der Schreibstil von Lina Frisch ist unglaublich. Er ist lebendig, hat sich super angenehm lesen lassen und zusammen mit den recht kurzen Kapiteln entstand ein angenehmer Lesefluss. Der Hauptteil wir aus der Sicht von Skye geschrieben, so ist man dem Charakter nah und kann ihre Gefühle und Gedanken super nachvollziehen und sich besser in sie hineinversetzen. Immer wieder wird die Sicht einer weiteren Person eingeschoben, die mich anfangs etwas verwirrte, aber ich gewöhnte mich schnell daran und finde diese Art von Perspektivenwechsel sehr gelungen.

Skye ist genau so, wie ich mir eine junge Heldin wünsche. Sie ist eine Sympathieträgerin, die mich bereits am Anfang mit ihrem Mut und ihrer Willensstärke überzeugen konnte. Ihre Gefühle, Handlungen und Denkweisen konnte ich größtenteils immer nachvollziehen. Bemerkenswert war ihre Entwicklung, denn Skye wurde von ihrem Vater unter rationalen Bedingen erzogen und glaubte ohne Zweifel an die Gläsernen Nationen. Im Laufe des Buches überdenkt und hinterfragt sie die Dinge und immer mehr Zweifel tauchen auf, sowohl an sich selbst, als auch an der Regierung.

Alexander, der zweite Protagonist, der immer mal wieder in den Kapiteln auftauchte, war ebenfalls authentisch und hat mir total gut gefallen.

Falling Skye ist ein fantastischer Debütroman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Er geht richtig unter die Haut und das Zukunftsbild, welches Lina hier erschaffen hat, ist nicht sehr weit hergeholt, stattdessen ist es realistisch und hat die Geschichte noch spannender und nervenaufreibender gemacht. Ich bin wirklich begeistert und kann es kaum erwarten weiter zu lesen, aber ich muss mich noch bis zum Herbst 2020 gedulden.

Ein großer Dank geht an Vorablesen und Coppenrath-Verlag, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.