Systemsprenger

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straßenprinzessin Avatar

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“Ich glaube nicht daran, dass es Menschen gibt, die bedingungslos überlegt handeln, und andere, die ihre Emotionen niemals kontrollieren können. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die die Welt in ein Muster zwängen wollen – und solche, die nicht hineinpassen.“ (S. 144/145)

Hach, ich lese unglaublich gerne Bücher, bei denen ein Kampf gegen das System herrscht.
Falling Skye fällt damit also genau in mein Beuteschema und konnte mich mit seinem Setting und seiner Grundidee wirklich begeistern.
Nach einer Katastrophe (die leider nicht weiter ausgeführt wird) hat sich die USA entschieden, eine neue Linie zu fahren und diese nach Möglichkeit auch als neue Weltordnung zu verbreiten. Dabei werden Menschen klassifiziert um Ungerechtigkeiten auszuräumen. Dieses Paradoxon ist natürlich nicht Fehlerfrei und somit verfolgen wir ein Mädchen aus der Oberschicht in der Entdeckung und dem Kampf um wahre statt systematischer Menschlichkeit.

Die 16 – jährige Skye ist eine nette Protagonistin. Ich mochte ihre naive Art und als Leser ist man ihr ziemlich nah, weil man prinzipiell so unwissend wie sie ist. Zusammen mit ihr findet man nach und nach heraus, was das neue System für Vorstellungen und Visionen hat.
Leider, und das finde ich unglaublich Schade, ist ihre neue Freundin und Nebenfigur Luce so viel Liebenswerter. Sie als Protagonistin hätte das Buch zu einem 5 Sterne Buch gemacht!
Luce ist all das, was Skye noch werden muss. Zwar geht Skye in diesem Teil schon in die richtige Richtung aber trotz der 460 Seiten bleibt noch jede Menge Entwicklungspotenzial.
Auch die Story an sich könnte etwas straffer sein. Die Autorin hat einen hübschen dicken Wälzer hervorgebracht, aber der Verlauf plätschert leider des öfteren einfach mal so vor sich hin. Potenzial für jede Menge Action ist durchaus da gewesen, wurde aber leider nicht richtig ausgespielt.
Jedoch steigert sich die Autorin von Kapitel zu Kapitel und deswegen habe ich freudige und hohe Erwartungen an den 2ten Teil.

Der Schreibstil gefällt mir, obwohl er ziemlich einfach und schlicht ist. Mir ist während des Lesens gar nicht aufgefallen, wie schnell ich die Seiten weggeatmet habe. Auch die Grundidee gefällt mir sehr gut, wobei ich hoffe,was ich aus Spoilergründen leider gar nicht weiter ausführen kann, dass sich die Autorin darin nicht verliert. Die Richtung bleibt zwar dieselbe, aber es nimmt doch nochmal einen umschwung, der bisher etwas dysharmonisch erscheint. Trotz Nachwort bleibt die Frage: Was sollten sie davon haben? Ist doch ihr (Macht)Potenzial mit der Ursprungsidee wesentlich höher und erfolgreicher. Allerdings ist das für mich bisher kein wirklicher Minuspunkt, sondern nur ein Grund auch Teil 2 lesen zu wollen.

Alles in allem hat mir Falling Skye von L. Frisch ganz gut gefallen. Das Cover ist MEGA(!) und ich hoffe, dass sich dann auch die Story in Teil 2 dazu entwickeln wird, Teil 1 war ein guter Startschuss.