Überzeugende Dystopie!

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In "Falling Skye" von Lina Frisch geht es um die 16 jährige Skye, die in den sogenannten Gläsernen Nationen lebt, den früheren USA. Frei von Ungerechtigkeit sollen die Menschen in Rationale und Emotionale unterteilt werden. Während die Rationalen in Führungspositionen eingesetzt werden und viel Verantwortung übernehmen können, dürfen die Emotionalen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften nicht studieren, sondern kriegen andere Jobs zugeteilt. Skye glaubt an das System und kämpft dafür eine Rationale zu werden. Dafür muss sie mit allen gleichaltrigen Jugendlichen an einer Testung teilnehmen, an deren Ende entschieden wird zu welchem Trait sie gehört. Im sogenannten Zentrum, dem Ort der Testung, merkt Skye aber schon bald, dass nicht alles so ist wie scheint. Aber jeder Zweifel und nur ein falsches Wort, kann sie alles kosten, für das sie je gekämpft hat. Zum Glück lernt sie im Zentrum den Testleiter Hunter kennen, der ihr unerklärlicherweise immer wieder hilft und sie besser zu kennen scheint, als sie sich selbst...
Ich konnte mich von Anfang an in die Geschichte fallen lassen und fand es extrem interessant wie Lina Frisch ihre Dystopie aufgebaut hat. Die Idee finde ich klasse, da sie mehr als nur ein Problem der heutigen Gesellschaft anspricht und zum Nachdenken anregt.
Am Schreibstil habe ich absolut nichts auszusetzen, er ist flüssig, leicht verständlich und anders als bei vielen deutschen Autoren, bin ich nie an Sätzen hängengeblieben, an denen mich "etwas" gestört hat.
Mit Skye konnte ich mich gut identifizieren. Sie kämpft für das was sie will, ist mutig und selbstlos und sich aber nicht zu schade über Ungereimtheiten nachzudenken, Zweifel zu haben und vieles in Frage zu stellen. Auch Alexander alias Hunter konnte mich begeistern, auch wenn ich hoffe, dass man in der Fortsetzung noch ein gutes Stück mehr über ihn erfahren wird. Generell sollten die Nebencharaktere noch mehr ausgearbeitet werden, damit sie etwas von dem Geheimnisvollen verlieren, von dem ich aber verstehe, dass es im ersten Band nötig war.
Ich fand das Buch durchgängig spannend und hatte nicht das Gefühl, dass es Längen gab. Die Enthüllung gegen Ende fand ich schockierend und ich bin gespannt wie Skye und Hunter im zweiten Band weiterkämpfen!
Eine tolle, thematisch aktuelle Dystopie mit Herz und Spannung, die Lust auf mehr macht!