Pageturner mit zauberhaftem Cover

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pandemonium Avatar

Von

„ Feather & Rose, Ein Sturm zieht auf“ ist der erste Band der Dilogie von Claudia Siegmann und fällt zuerst vor allem durch das zauberschön gestaltete Cover von Mila Marquis auf. Von der Illustration über die Farbgestaltung mit Metallic-Akzenten bis zur logohaften Typografie stimmt einfach alles. Es ist mädchenhaft, aber nicht kitschig und gleichzeitig entspricht es so sehr der Hauptprotagonistin, dass hier die Illustratorin sehr wahrscheinlich die Geschichte auch gelesen hat, bevor sie ihren Teil zum Gesamtwerk beitrug.

Die Geschichte selbst erinnert sehr stark an Harry Potter. Ein Mädchen, Feather Leary, entdeckt ihre besonderen Kräfte und muss kurz darauf die Schule wechseln. An der Wingdale Academy werden neben den üblichen Fächern auch die Elemente unterrichtet: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Die Schülerinnen und Schüler sind jeweils einem Element verbunden und dementsprechend auch in Gruppen unterteilt. Feather ist eine Luftverbundene und ihr Vater der Direktor der Schule. Warum dieser ihr allerdings bis zum Umzug so wenig über ihre Gabe und seine eigene Vergangenheit an der Wingdale erzählt hat, wird in Band 1 nur ungenügend erklärt. Vielleicht hat sich das die Autorin für den zweiten Teil aufgehoben. Spannend ist es allemal: Feather muss neben ihren neu entdeckten Fähigkeiten die üblichen Herausforderungen eines Teenagers meistern und neue Freunde finden sowie mit den strengen Hausregeln und der noch strengeren Lehrerin Mrs. Drissel und ihren Straf-Klebezettelchen umgehen. Dann sind da noch die intrigante Mädchenclique und ihre Anführerin Ivory, die sich als Feuerverbundene selbst „Die drei Flammen“ nennen sowie der lässig gutaussehende Silver, dessen Eltern der örtliche Pub gehört und der Feathers Puls regelmäßig Achterbahn fahren lässt.

Insgesamt ist die Story also mit den üblichen Charakteren ausgestattet und auch sonst nicht überraschend, was sicherlich auch an der Altersempfehlung des Verlags „ab 10 Jahre“ liegt. Der Erzählstil ist flüssig und die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und warten mit authentischen Dialogen und schlüssigen Reaktionen auf. Feather und ihre neue beste Freundin, Rose, sind sympathisch und auch die Begegnungen von Feather und Silver bauen langsam aufeinander auf und lassen ihre Beziehung nachvollziehbar wachsen — Gefühlsirrungen inklusive.

Höhepunkt des ersten Bands ist die Wingdale Olympiade. Ja, auch hier gibt es Parallelen zum Potter-Universum und dessen trimagischem Turnier. Es gibt die Ehemaligen, die zur Jury gehören, es gibt Teams und komplexe Regeln und die Elemente werden letztendlich so gepeitscht, dass es lebensgefährlich für den einen und die andere wird. Doch am Ende erleidet glücklicherweise nur das Schulgebäude größere Schäden.

Fazit: Keine komplexe Welt, aber schön und leicht zu lesende Jugendbuch-Fantasy, die ein zufriedenes Gefühl hinterlässt. Ich freue mich auf Band 2.