Renate im Grünen

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wuschelchen99 Avatar

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Wer soll sich nur um den Garten von Gunter, der Dauerflamme von Gertrud, kümmern, wenn er im Krankenhaus und zur Reha ist? Renate Bergmann wäre nicht Renate Bergmann und Gertruds Freundin, wenn sie hier nicht helfend eingreifen würde. Ahnung vom Laubenpieperverein und allem, was damit zusammenhängt, haben beide Damen zwar recht wenig, aber das macht gar nichts. Sie sind ja lernfähig, auch noch im hohen Alter. Hoffentlich sind die anderen Laubenpieper das auch, denn nun rollt Renate an und macht der Gartenunordnung und dem Unkraut den Garaus.

„Fertig ist die Laube“ von Renate Bergmann ist der neueste Streich aus der mir nun schon gut bekannten Renate-Bergmann-Serie.

Torsten Rohde als Autor – ups, nein, natürlich schreibt Renate selbst - hat immer wieder nette Ideen aus dem realen Leben, mit welchen sich die Protagonistin beschäftigt. Es ist immer wieder reine Freude, mit welchem Elan und „Äktschn“ Renate durch ihr fortgeschrittenes Alter schreitet. Sie ist rüstig, und das auch im Kopf, geht aufgeschlossen und humorvoll durchs Leben. So möchte ich auch einmal in diesem Alter sein.

Dieses Mal geht es nun ins Grüne. Dadurch, dass sich Renate und Gertrud erst mit vielen Themen vertraut machen müssen, bekommt der Leser gleich einen Crash-Kurs im Gärtnern geliefert. Ja warum sollte man auch nicht wissen, welche Gemüse/Kräuter sich gut im Beet vertragen oder was man lieber sein lassen sollte? Renate Bergmann schließt einfach Bildungslücken!

Ganz nebenbei beobachtet sie aber so aufmerksam ihre Umwelt, dass sie auch gesellschaftliche Themen gern aufgreift. Sogar mit anderen Sprachen beschäftigt sie sich wie z.B.:

„Schwedisch ist so eine nette Sprache, davon wollte ich Ihnen erzählen. Nur bei den Worten für Mutter, Oma und Uroma, da klingt es nicht so nett. Überlegen sie mal: Mutter heißt Mor. Das geht ja noch. Oma heißt Mormor, und zu Uroma sagen sie Gammelmormor. Das ist wirklich nicht schön.“

Ja, von Renate lässt sich was lernen!

Dieser Teil war zwar nicht ganz so spannend oder witzig wie die vorher gehenden Bücher, weil Renate – sicher altersbedingt – relativ häufig vom Thema abschweift, doch er war informativ, zumindest gartentechnisch gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass das dem einen oder anderen Leser eventuell etwas aufstößt, doch ich fühlte mich gut unterhalten und warte auf neue Abenteuer von Renate Bergmann.