Unterhaltsam - als Romanformat war es mir aber zu viel

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marie aus e Avatar

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Ich kannte die Renate-Bergmann-Bücher bislang nicht.
Nachdem wir aber auch mit dem Gedanken spielen, uns in einer Kleingartenanlage zu verwirklichen und die Leseprobe so lustig war, musste ich das Buch einfach lesen.

Es ist tatsächlich sehr unterhaltsam und wenn ich es nicht wüsste, dass Frau Bergmann eine Kunstfigur ist, würde ich schwören, dass sie doch real existiert.
Ihre Betrachtungen der Welt sind köstlich, ich habe mich sehr amüsiert. Durchaus auch böse, das mag ich ja. Ein Beispiel? "Da begoss er lieb Mütterlein mit hoher Wahrscheinlichkeit schon ein Weilchen."

Auch in mir steckt etwas Renate, denn als sie ihre Ansicht zum Aussortieren des Gewürzregals teilt, konnte ich mich voll wiederfinden, alles, was schon eine fünfstellige Postleitzahl bei den Herstellerangaben hat, das ist noch gut. Genauso handhabe ich das auch.

Die Beschreibung der verschiedensten Kleingartentypen ist vermutlich auch sehr zutreffend, da gibt es den Mann, bei dem man den Rasen nur barfuß oder mit Hausschuhen betreten darf genauso wie die Hippie-Frau. Schön bunt, wie das Leben auch.
Neben all der Unterhaltung wird aber schon auch klar, dass so ein Garten viel, viel Arbeit macht und zieht jeglichen Romantikzahn diesbezüglich. Und es gibt sogar ein paar handfeste Gartentipps.

Warum trotzdem "nur" drei Sterne, obwohl das doch alles sehr begeistert klingt? Im Laufe des Buches hat mich der Stil dann etwas ermüdet. Für mich ist ein Romanformat mit 240 Seiten zu viel des Guten, kürzere Geschichten wären für meinen Geschmack zu dem Format passender.
Aber das ist Geschmackssache, gute Unterhaltung war es auf jeden Fall.