Sehr relevant und lesenswert

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lihemann Avatar

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Don't judge this book by it's Cover!

Die Covergestaltung des Romans 'Feuer. Wasser. Erde. Sturm.' von Boris Pfeiffer lässt das Buch leider um einige Jahrzehnte älter erscheinen als es ist. Das ist sehr schade, denn es könnte Leser abschrecken.

Die Geschichte spielt in einem postapokalyptischen Dystopia. Nachdem diverse Umweltkatastrophen in rascher Folge überall die Menschen und größeren Tiere auf ein Minimum dezimiert haben, findet ein Junge Zuflucht bei einer Herde Rinder. Die zerstörte Umwelt, die Ödnis und Kargheit bilden die Szenerie des Romans und mahnen immer wieder, was unserer Zivilisation droht, wenn wir einfach so weitermachen, wie bisher.

Der Junge Drdjuck hat eine beinahe übersinnliche Verbindung zur Leitkuh und im Laufe seiner Zeit als Begleiter der Herde haben sich seine Sinne geschärft. Er nimmt die Natur um sich herum äußerst feinfühlig wahr und kann sogar kommendes Wetter spüren. Er nutzt seine menschlichen Fähigkeiten, um der Herde zu helfen und lernt die Umwelt einzuschätzen, indem er die Tiere beobachtet.

Als die Herde von Jägern gefangen und in eine Siedlung gebracht wird, muss Drdjuck alle seine Talente nutzen, um die Tiere vor dem Tod zu beschützen.

Ich finde den Schreibstil angenehm zu lesen, es gelingt mühelos, mich in den Hauptcharakter einzufühlen, ohne dass die Handlung an Drive einbüßt. Insgesamt fließt die Erzählung mittelschnell, es gibt zwar bedrohliche und actiongeladene Momente, dennoch droht dem Leser kein Herzkasper.

Mir gefällt, dass die Handlung in den wichtigen und ernsten Kontext der Umweltzerstörung und der kommenden Naturkatastrophen eingebettet ist, denn dies sind relevante Themen der Zielgruppe. Trotz der katastrophalen Szenerie gibt es einen Hoffnungsschimmer: Es wird aufgezeigt, wie ein verträglicher Umgang mit der Natur Leben zulässt und sogar neu entstehen lässt.

Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, es ist ein Überlebensroman in einer nicht allzu unwahrscheinlichen Zukunft.