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redcat Avatar

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Der Einstieg ist ungewöhnlich, gefällt mir aber. In einer leichten und flüssigen Sprache wird hier anhand einer Skizze der Aufbau einer Violine/Geige erklärt. Wenn man das liest, hat man das Gefühl, dass der Erzähler in das Instrument verliebt ist.
Das Buch ist durch eine Leichtigkeit gekennzeichnet, welches durch das schwungvolle Schriftbild (Überschriften der Kapitel) und kleine Zeichnungen aufgelockert wird.

Das erste Kapitel fängt unglaublich bewegend an. Auf der einen Seite erahnt man die Wärme und Verliebtheit, die dieses „heimlichen“ Paar (David und Grace) erfährt, und fast in einem Zug wird eine Rettungsaktion in einer Metrostation seitens David geschildert, und zwar mit einer großen Spannung und Dramatik, dass einem fast der Atem stockt. David wird zum mysteriösen Held „incognito“. Nur zu dumm, dass dadurch seine eigentlich gewollte/geplante Anonymität in Gefahr ist! Die heimliche Liebschaft könnte platzen.
Beim Schreibstil und Satzbau des zweiten Kapitels schwingt eine wahnsinnige Betrübtheit mit. Man merkt, dass das Ereignis in der Metrostation seine Spuren hinterlassen und unabwendbar eine Änderung hervorrufen wird. Grace ist absolut niedergeschlagen und nimmt von ihrer Umwelt nichts mehr wahr und flüchtet sich ins Cello-Spielen. Cello-Spielen tut sie aber NUR für sich, weil ein demütigendes Erlebnis ihre (Selbst-)Sicherheit gestohlen hat.

Die LP hat mir gut gefallen, da die Gefühlsmomente der Protagonisten gut rüber gebracht werden.
Das Cover mit den Raketen-Feuerwerks-Explosionen empfinde ich als etwas kitschig und störend auf dem als sonst leicht verträumt wirkenden Nachthimmel.

Aufgrund des Klappentextes habe ich das Gefühl, dass bald nicht mehr David die erste Geige spielt.....