Aufbaujahre nach dem Krieg

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astrid b Avatar

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Ein wunderbares berührendes Buch.

Mir hat es sehr gut gefallen. Mochte ich schon das erste Buch der Autorin- Trümmermädchen, so steht dieses hier dem in nichts nach. Ich fand es fast noch ein wenig besser.


Helga & Jürgen, die einstigen "verlorenen Kinder", die vor dem Bunker in Köln hausten mit einer Gruppe verlassener Kriegskinder wurden damals dank einer glücklichen Fügung nach Frankreich versetzt, wo sie gemeinsam auf einem Weingut unterkamen.

Jetzt - 1955 - ist der Vater endlich aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt - so daß Helga & Jürgen, mittlerweile junge Erwachsene, nach Köln in ihre alte Heimat zurückkehren.


Langsam gewöhnen sie sich an ihr neues Leben, haben große Pläne.

Helga liebt das Lesen und schreibt sehr gerne, möchte nichts lieber, als aufs Gymnasium zu gehen. Allerdings sehen die Pläne des Vaters anders aus.....


Es wird wunderbar beschrieben, wie die beiden ehemaligen Findelkinder in ihr neues Leben finden - wobei der Fokus auf Helga gelegt wird.

Welche Pläne sie haben, wie Helga leidet, weil sie nicht aufs Gymnasium darf - dann trotz aller Widrigkeiten einen Weg findet, sich selbst zu behaupten und das zu machen, was für sie das ist, das sie sich wünscht.


Auch die Beziehungen untereinander werden sehr gut dargestellt. Die Beziehung zu ihrem Bruder Jürgen, zu der jungen Fanny, die mit ihnen im Haus wohnt, zu ihrem Vater,

ganz besonders die zu einem kleinen Waisenmädchen, das sie ins Herz geschlossen hat.


Ich kann es nur so beschreiben, daß mich das Buch sehr berührt hat und die Geschichte hochlebendig erzählt ist.

Die Autorin versteht es einfach hervorragend, den Leser in die Geschichte zu ziehen, ihn dort sozusagen mitleben zu lassen.


Für Leser, die auch das erste Buch der Autorin gelesen haben, gibt es ein kleines Schmankerl - das mir persönlich sehr gut gefallen hat.


Fazit:
Eine sehr gut geschrieben Geschichte über die späten Nachkriegsjahre, wie das Land langsam wieder erwacht, aber noch immer an den Kriegsfolgen zu knabbern hat.

Mit ganz wunderbaren Charakteren, die das miterleben, mitfühlen der Zeit erlebbar machen.

Ich kann es sehr empfehlen.