Mitreißend von der ersten Seite an

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danysk Avatar

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Das Buch reißt einen von der ersten Seite an mit. Eingebettet in eine fiktive Geschichte zeigt es die - aus heutiger Sicht unglaublichen - gesellschaftlichen Verhaltens- und Denkweisen der 1950er Jahre. Die soziale Ächtung unverheiratet Schwangerer, die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen, der schwere Stand der Ostflüchtlinge und nicht zuletzt die unfassbare Behandlung vergewaltigter Frauen ist schon harter Tobak. Am schlimmsten ist jedoch die Beschreibung der Zustände in den von Nonnen geführten Kinderheimen und die Behandlung von Kindern mit anderer Hautfarbe. Leider wird hier keineswegs übertrieben, wie man durch die Aufdeckungen der letzten Jahre weiß.
Der Autorin gelingt es sehr gut, diesen schweren Inhalt in einer erfrischenden Weise zu beschreiben. Man hat das Gefühl einen Roman zu lesen, zugleich beschreibt er aber sehr anschaulich und realistisch die Zustände der damaligen Zeit.