Sehr berührender Roman im Köln der Fünfzigerjahre

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pfosibär Avatar

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Lilly Bernsteins Roman "Findelmädchen "entführt uns ins Köln der Fünfzigerjahre.
Erzählt wird die Geschichte von Helga ,die mit ihrem Bruder Jürgen zu deren nach langer Gefangenschaft heimgekehrten Vater nach Köln zurückkommen.
Der Vater baut sich mit seinem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen bekommt eine Stelle bei Ford .Helga jedoch, die sich nichts mehr wünscht aufs Gymnasium zu gehen ,bleibt dies verwehrt. Stattdessen meldet ihr Vater sie auf einer Haushaltsschule an, um sie auf ein Leben als Ehefrau vorzubereiten. Als sie ein Praktikum im Waisenhaus machen muss ,stellt sie entsetzt fest ,wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Besonders betroffen von Misshandlungen und Gemeinheiten ist Bärbel ,ein kleines dunkelhäutiges Mädchen. Helga setzt sich für das Mädchen ein und stellt sich stets schützend vor sie.
Dieser Roman hat mir wirklich sehr gefallen und die Geschichte aus dieser Zeit hat mich ziemlich berührt.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, sehr flüssig und in schöner Sprache geschrieben .Die Hauptprotagonisten waren alle sehr authentisch beschrieben, sodass ich mir jede Person gut vorstellen konnte. Das Leben in dem Waisenhaus damals muss furchtbar gewesen sein. Unvorstellbar was die sogenannten Besatzer oder Findelkinder durchmachen und erleben mussten. Dies alles hat Lilly Bernstein, wenn auch schlimm interessant beschrieben. Auch was Helga alles für Höhen und Tiefen erlebt hat.....Eine unbeschwerte Zeit ,wie es ein 16-jähriges Mädchen haben sollte, war das bei weitem nicht.
Mich hat dieses Buch durch seinen fesselnden Schreibstil und das interessante Thema sehr berührt.
Auf jeden Fall ein Roman der mir eine Weile im Gedächniss bleiben wird !