Der bisher schwächste Gillian Flynn

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berolina Avatar

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Nachdem ich "Sharp Objects" und "Gone Girl" im wahrsten Sinn des Wortes verschlungen habe, hoffte ich mit "Dark Places" mein Flynn-Lesehigh aufrecht erhalten zu können. Stattdessen erfolgte eine unsanfte Landung.
Was Flynn auszeichnet, ist ihre Fähigkeit fehlerhafte, geradezu quälend menschliche Protagonisten zu erschaffen und ihre Dunkelheit zu enthüllen, sie uns näher zu bringen und verstehen zu lassen.
Doch in "Dark Places - Finstere Orte" begeht sie den fatalen Fehler, dass wenn solch ein Charakter auf die Spitze der Unliebsamkeit getrieben wird, ohne eine einzige versöhnliche Eigenschaft zu besitzen, er für den Leser nicht zugänglich ist und einem das Schicksal dieser Figuren schnell egal wird. Es gibt für Lesende in diesem Roman kaum Motivation herausfinden zu wollen, ob bzw. wie schuldig der Inhaftierte wirklich ist, da er keinerlei Sympathie oder gar Empathie erweckt.