Familiendrama mit wenig Thrill

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avathea Avatar

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Libby Day verliert mit sieben Jahren den Großteil ihrer Familie. Ihre Mutter Patty und ihre Schwestern Debby und Michelle werden zuhause ermordet - nur sie selbst kann entkommen. War es wirklich ihr älterer Bruder Ben, den sie mit ihrer Zeugenaussage für immer ins Gefängnis brachte? 25 Jahre später kommt sie mit Leuten einer Gruppe in Kontakt, die an die Unschuld von Ben glauben und besonders Lyle versucht sie mit Geld und Überredung dazu zu bringen sich ihrer Vergangenheit zu stellen und mit Menschen von damals, u. a. mit ihrem Vater, ihrer Tante und mit Ben selbst, ins Gespräch zu kommen. Neue Erkenntnisse über die hoch verschuldete Familie Day kommen hierbei zu Tage und Libby entdeckt immer neue Puzzleteile, die die Nacht von damals und die Gründe für die Morde ausführlicher abbilden und die sie schließlich in erneute Lebensgefahr bringen. Wird sie auch diesmal entkommen können?

Das Buch stellte sich mir als großes Familiendrama dar, wobei ich die Genrebezeichnung Thriller für unpassend halte. Der Schreib- und Erzählstil haben mir gut gefallen, aber weder diese noch die Geschichte an sich konnten eine große Spannung erzeugen. Die Kapitel sind aufgeteilt in Libby heute und Patty und Ben am Tag der Morde im Jahr 1985. Dadurch ließ sich ein guter Überblick behalten und man erfuhr stückchenweise immer mehr, wobei der große Durchbruch erst ganz am Ende kam. Zum Schluss konnte bei mir das Buch nun auch mit der ersten wirklichen Spannung glänzen, die aber auch relativ schnell wieder vorüber war. Die Charaktere, besonders Lybbys Vater Runner Day, sind zum größten Teil eher unsympathisch was für so ein Familiendrama allerdings nicht untypisch ist, sondern eher von klarer Struktur zeugt. Alles in allem gefiel mir _Finstere Orte_ gut und war, trotz des fehlenden Thrills, nicht langweilig, sondern eher ein solides und gut geschriebenes Drama.