Finstere Orte

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Libby und Ben Day sind die beiden einzigen Überlebenden des Day-Massakers. Er sitzt seit 25 Jahren im Gefängnis und sie versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen.

Als Libbys Treuhandvermögen aufgebraucht ist, keine neuen Spenden mehr eingehen und auch das Buch über ihr Leben keine Tantiemen einspielt geht sie in ihrer Not auf das etwas dubiose Angebot eines „Mörderclubs“ ein. Die Mitglieder dieses Clubs sind nämlich nicht der Überzeugung, dass der damals 15 jährige Ben Day seine Mutter und seine beiden minderjährigen Schwestern umgebracht hat und nur die damals 7 jährige Libby überleben ließ, sie glauben an seine Unschuld. Libby bekommt Angst, denn sie war es, die ihren Bruder durch ihre Aussage so belastete.

In Rückblenden werden nun die letzten gemeinsamen Tage der Familie Day geschildert.

Eine junge Frau, Anfang 30- die vom Leben vergessen wurde, die  einen Bauernhof bewirtschaftet, der kein Geld abwirft, die vier Kinder ohne Mann aufzieht, die trotz der Weitläufigkeit der Landschaft eher klaustrophobischen Verhältnissen zu ihrer Nachbarschaft hat.

Man stellt schnell fest, dass die Dorfbevölkerung durch pure Dummheit und Arroganz zu diesem Massaker beigetragen hat.

 

Ein ganz interessantes Gesellschaftsporträt welches die Autorin hier zeichnet, trotzdem würde ich dieses Buch nicht als Thriller sondern eher als Roman bezeichnen. Zum wirklichen Thriller fehlt ihm der Biss und die Spannung, kurzum fesselnde Lektüre. Letzteres ist es nicht, durch die vielen Rückblenden der gesamten Familie und anderer Beteiligter, ist das Gesamtkonstrukt stark aufgebläht.

 

Alles in allem aber ein sehr interessantes Buch mit nur leichten dramaturgischen Schwächen.