Finstere Orte

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bartie Avatar

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Vor 25 Jahren hat Libby Day ihre ganze Familie verloren. In einer kalten Januarnacht wurden ihre geliebte Mutter und zwei Schwestern auf bestialische Weise zu Hause umgebracht. Libby, damals sieben Jahre alt, konnte dem Mörder entgehen. Gut versteckt hat sie die Schreie ihrer Mutter und ihrer Schwester Debby gehört, aber auch die Stimme ihres Bruders Ben konnte sie erkennen. Es gelang ihr aus dem Haus zu fliehen und sich im Schilf am nahe liegenden Teich zu verstecken.

Ihre Zeugenaussage hat Ben schwer belastet und er wurde zur lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Libby wurde zuerst in der bei weiteren Verwandten untergebracht, später lebte sie auf Kosten der Leute, die Mitleid mit ihr und ihrer ermordeten Familie hatten. Nun aber wurde das ganze Spendengeld aufgebracht und Libby Day muss selber für ihren Unterhalt und ihre Zukunft sorgen. Und das bereitet ihr große Probleme, weil sie immer noch nicht mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen hat. Sie denkt sehr oft über die plötzlichen Todesfälle nach, ihre Tagträume über Selbstmord nennt sie ihr Hobby,  verspottet in Gedanken ihre Wohltäter, bezeichnet sich selbst als fies, mürrisch und labil.

Aber eines Tages meldet sich bei ihr Lyle, ein Mitglied des Killer Clubs und bittet ihr einen gut bezahlten Job: Libby muss sich ihrer Vergangenheit stellen und die Ereignisse der schrecklichen Nacht von damals aufklären.

„Finstere Orte“ ist ein sehr interessantes Buch über dramatischen Ereignisse, die das Leben eines Mädchens für immer gekennzeichnet haben. Aber auch das Leben der anderen Protagonisten der Geschichte ist in der verhängnisvollen Nacht  vollkommen aus der Bahn geraten. Einfühlsam und verständnisvoll beschreibt die Autorin das damals Geschehene und die jetzigen Ereignisse. Der Schreibstill ist flüssig und verständlich, die Geschichte selbst außergewöhnlich und bewegend, für meinen Geschmack jedoch ein bisschen zu langatmig und zu  ausführlich. Ich hätte mir von einem Thriller mehr Spannung und Gänsehautgefühl gewünscht.

Lesenswert ist das Buch auf jeden Fall. 

bt