Ein gelungener Auftakt

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grizzlybärchen Avatar

Von

**Inhalt**
Ruby ist eine fireblood. Sie kann das Feuer zu beherrschen. Eine Gabe, die verboten ist, weshalb alle firebloods auf Befehl des Frostkönigs gejagt werden.
Auch Ruby wird eines Tages von den Häschern des Königs erwischt und ins Gefängnis geworfen. Gequält und verwahrlost ist sie bereits dem Tode sehr nahe, als sie von zwei Männern befreit wird. Aber diese Befreiung hat ihren Preis, denn sie haben eine Aufgabe für Ruby.

**Meine Meinung**
Endlich wieder einmal richtig gute Fantasy, die mich die Nächte durchlesen ließ.
Wir starten direkt bei Ruby, die ihre Gabe testet. Heimlich und immer darauf bedacht, bloß nicht gesehen zu werden, versucht sie mit dem Teil ihres Selbst klarzukommen, der sie gleichzeitig das Leben kosten könnte. Man war direkt in der Geschichte gefangen und lernte Ruby kennen, wie sie ist: mutig, aber auch neugierig und trotzig. Sie war mir auf Anhieb sympathisch.
Sie lässt sich trotz der Gefahren von nichts abbringen und geht ihren Weg.

Ihr Gegenüber: Arcus, einer der Retter, der sie aus dem Gefängnis befreit. Um sein Wesen wurde lange ein Geheimnis gemacht, auch wenn dieses eigentlich ziemlich durchschaubar war. Zumindest wusste ich recht schnell, was es mit ihm auf sich hat. Was zwar den Überraschungsmoment zerstörte, aber der Spannung keinerlei Abbruch tat. Im Gegenteil, ich fand es ganz schön, etwas zu ahnen, was Ruby noch überhaupt nicht klar war.
Arcus ist das genaue Gegenteil von Ruby – und das ist durchaus wörtlich zu sehen, denn er ist ein frostblood. Er beherrscht das Eis.
Und so gegensätzlich wie ihre Elemente sind, sind auch die Wesenszüge, was zu sehr unterhaltsamen Dialogen führt. Die beiden gehen sich sprachlich öfter mal an die Gurgel und besonders Ruby bringt Arcus oft an den Rand der Selbstbeherrschung. Das war sehr amüsant ;).
Kurzum: Die Chemie passte und Freunde guter Romantasy werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.

Die Grundidee ist auch etwas Neues, auch wenn ich anfangs etwas an Avatar- Der Herr der Elemente erinnert wurde (vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an die Anime-Serie ^^), aber das gibt sich schnell wieder, denn bis auf die Elemente sind keinerlei Ähnlichkeiten erkennbar. Auch die Welt ist eine ganz eigene.

Diese Welt, schildert Elly Blake mit viel Liebe und lässt sie vor dem inneren Auge entstehen. Man spürt das Klima der Angst, das überall vorherrscht, sei es vor den frostbloods oder den Machenschaften des Eiskönigs. Aber wir erleben auch selbstlose Liebe und Freundschaft, was wieder einen schönen Ausgleich bildet.

Die Handlung ist sehr spannend und hat mich die halbe Nacht wachgehalten, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es nun zu Ende geht. Und ich kann so viel verraten: es ist ein fulminantes Ende, was ich so nicht erwartet hätte.
Es ist übrigens halbwegs rund. Also man wird nicht mit einem total fiesen Cliffhänger zurückgelassen. Aber da es der Auftakt einer Trilogie ist, ist es natürlich trotzdem offen gestaltet und lässt mich jetzt total neugierig auf Band 2 warten.

**Fazit**
Ein gelungener Reihenauftakt, der mich vollkommen packte und die Nacht durchlesen ließ. Jedem Freund von guter Fantasy absolut zu empfehlen.